Genießen & Gutes tun


Von Heike Woschee (h.woschee@wochenanzeiger.de, ghw)
Mammalade-Gründerin Helene Nestler (l.), Katrin Raith und Claudia Bach (aus dem Mammalade-Orga-Team) freuen sich, wenn sich viele Menschen an der Spendenaktion für die Karla 51 beteiligen.  (Foto: hw)
Mammalade-Gründerin Helene Nestler (l.), Katrin Raith und Claudia Bach (aus dem Mammalade-Orga-Team) freuen sich, wenn sich viele Menschen an der Spendenaktion für die Karla 51 beteiligen. (Foto: hw)
Mammalade-Gründerin Helene Nestler (l.), Katrin Raith und Claudia Bach (aus dem Mammalade-Orga-Team) freuen sich, wenn sich viele Menschen an der Spendenaktion für die Karla 51 beteiligen. (Foto: hw)
Mammalade-Gründerin Helene Nestler (l.), Katrin Raith und Claudia Bach (aus dem Mammalade-Orga-Team) freuen sich, wenn sich viele Menschen an der Spendenaktion für die Karla 51 beteiligen. (Foto: hw)
Mammalade-Gründerin Helene Nestler (l.), Katrin Raith und Claudia Bach (aus dem Mammalade-Orga-Team) freuen sich, wenn sich viele Menschen an der Spendenaktion für die Karla 51 beteiligen. (Foto: hw)

Auch 2023 stieg der Bedarf an Betreuung und Unterbringung von obdachlosen Frauen und deren Kinder. Frauen trifft die Obdachlosigkeit härter, sind sie doch häufiger schutzlos Übergriffen, auch sexueller Art, ausgesetzt als Männer. Die Zahl der Frauen, die 2022 das Karla 51 genutzt haben, war wieder erschreckend hoch: 215 Übernachterinnen gab es, wobei die jüngste 18 und die älteste Frau 92 Jahre alt war. Der Anteil der sehr jungen Frauen (bis 25 Jahren) in der Karla 51 lag bei 25,5 Prozent. Gleichzeitig wird der Anteil der Frauen über 70 Jahre ebenfalls immer höher. Im Jahr 2022 ist die Anzahl dieser Frauen signifikant gestiegen: 15 Frauen und somit knapp 7 Prozent waren 70 Jahre und älter. Diese gar nicht mehr so kleine Gruppe der älteren Frauen stellen einen höchst beratungsintensiven Teil der Bewohnerinnen dar. Von den Frauen, die in der Karla 51 leben, sind 30 Mütter, zu ihnen gehören 36 Kinder.

Das Engagement für diese Frauen und immer mehr Kinder, die von Obdachlosigkeit betroffen sind, ist deshalb umso wichtiger, umso schwieriger die Zeiten werden. Die Ottobrunnerin Helene Nestler engagiert sich schon seit vielen Jahren für diese Frauen, war bereits unzählige Male als ehrenamtliche Helferin mit von der Partie, und hat deshalb vor einigen Jahren das Projekt „Mammalade” aus der Taufe gehoben. Als Helene Nestler damals von einer Spedition hörte, die Obst mit Transportschäden bereitstellt, das sonst vernichtet wird, war die Idee für die »Mammalade« geboren. Das gespendete Obst wird von freiwilligen Einköchnerinnen derzeit im Seniorentreff Kaiserstiftung in Riemerling-Hohenbrunn zu Marmelade verarbeitet, diese wird verkauft, und der Erlös kommt obdachlosen Menschen wie den Frauen und Kindern von Karla 51 zugute. Die köstlichen Fruchtaufstriche sind nicht nur ein echter Leckerbissen, sondern eignen sich auch hervorragend als Weihnachtsgeschenk oder als Mitbringsel.
Mit dem eingenommenen Geld habe man in den letzten Jahren die Zimmer im Karla 51 ansprechender ausgestattet, kocht einmal im Monat für die Frauen oder stelle Hygieneartikel zur Verfügung, zählt Helene Nestler auf.
Die Gründe für die Obdachlosigkeit sind mannigfaltig: Nach der Trennung vom Partner können die betroffenen Frauen die Miete nicht mehr bezahlen, sie flüchten aus gewalttätigen Partnerschaften oder finden als alleinerziehende Mütter keine Wohnung. Ganz egal aus welchen Gründen diese Frauen in Not sind, Helene Nestler und ihre Mitstreiterinnen wollen helfen, diesen Frauen wieder ein wenig Hoffnung und vor allem ihre Würde zurückzugeben. „Vielen dieser Frauen sieht man nicht an, dass sie obdachlos sind. Sie legen viel Wert darauf, sauber und ordentlich gekleidet und soweit das möglich ist, gepflegt zu sein”, berichtet Helene Nestler weiter. Aus den Spenden für das Karla 51 werden auch immer wieder begehrte Hygieneprodukte für die Frauen gekauft. Zu Weihnachten sollen zudem alle Frauen ein Paket bekommen. Eine stolze Aufgabe, gilt es doch immerhin rund 90 Frauen und die dazugehörigen Kinder zu beschenken. Idealerweise wird der Karton mit haltbaren kulinarischen Köstlichkeiten und auch gerne mit ein paar warmen Socken oder Handschuhen bestückt. Besonders schön wären auch: Kaffee (idealerweise Nescafé, da die Frauen oftmals keine Kaffeemaschine besitzen), Tee, nicht kühlpflichtige Köstlichkeiten wie haltbarer Schinken, Salami am Stück, Wurst im Glas, Lebkuchen, Schokolade, Plätzchen, kleine Stollen – einfach alles, was lecker und haltbar ist. „Besonders freuen sich die Frauen, wenn es auch Kosmetik wie Gesichts- oder Handcreme, ein duftendes Duschgel oder eine Bodylotion enthält. Für die Frauen im Karla 51 sind diese Artikel reiner Luxus, weil sie sich selber so etwas nicht kaufen können. Es tut gut, sich ein wenig zu pflegen und sorgt für ganz besondere Freude bei den Beschenkten”, weiß Helene Nestler zu berichten. Abzugeben sind die Pakete bis Freitag, 8. Dezember, immer montags bis freitags von 10 bis 15 Uhr im Seniorentreff Kaiserstiftung in der Rudolf-Diesel-Str. 9 in Riemerling. Weitere Infos hierzu gibt es bei Claudia Bach vom Verein „Mammalade für Karla” per E-Mail: claudia.bach@mammaladefuerkarla.de Auch Geldspenden sind herzlich willkommen (Bankverbindung siehewww.mammaladefuerkarla.de)
Wer sich bei dem Projekt engagieren, regelmäßig beim Einkochen helfen (immer dienstags zwischen 9 und 13 Uhr oder zwischen 13 und 17 Uhr) oder „Mammalade” in größeren Mengen kaufen oder weiter Infos haben möchte, findet weitere Infos unter www.mammaladefuerkarla.de Helfen kann man übrigens auch, in dem man ganz einfach die köstliche Mammalade kauft, die es unter anderem in den Filialen der Bäckerei Fiegert, bei Edeka Stefan Alex, Edeka Robin Hertscheck, Edeka Simmel, in der Fesey Schokoladenmanufaktur in Riemerling und im Dorfladen Brunnthal gibt.

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