Lange drohte es einzustürzen, doch jetzt wird es saniert und soll schon bald wieder genutzt werden können: das Nikolauskirchlein in Englschalking. Möglich geworden ist das vor allem durch private Spenden.
Über 700 Jahre ist die spätromanische Kirche St. Nikolaus alt, sie zählt damit zu den ältesten erhaltenen sakralen Bauwerken in München. Idyllisch liegt das Kirchlein, das zur katholischen Pfarrei St. Emmeram gehört, umgeben von einem kleinen Friedhof im alten Ortskern von Englschalking, der als Ensemble geschützt ist. Nach wie vor ist das Kirchlein ein beliebter Schauplatz für Hochzeiten oder Taufen, und auch am Nikolaustag finden dort regelmäßig Gottesdienste statt. Seit dem Frühjahr 2023 jedoch darf das Bauwerk mit dem markanten, weil durch die Sonnenuhr „lächelnden” Turm nicht mehr betreten werden: Durch Schädlings- und Pilzbefall der Holzkonstruktion gilt das Dach der Kirche als einsturzgefährdet. Eine Notsicherung war daher unumgänglich.
Die Notfallmaßnahme schließt ein, die Dachsparren und Deckenhölzer von den verfaulten Teilen zu befreien und die statische Last zu überbrücken. Dafür sei nach Angaben der Pfarrei St. Emmeram mit Kosten von etwa 150.000 Euro zu rechnen. Da die Pfarrei in jüngster Zeit vom Erzbistum bereits Fördermittel für andere Projekte wie die Sanierung der Kirche St. Philippus und Jakobus in Daglfing erhalten hat, floss von dieser Seite diesmal kein Geld. Der Spendenausschuss der Pfarrei versucht daher seit einigen Monaten, private Spenden zu generieren – mit Erfolg: Mitte September konnten die nötigen Bauarbeiten am Dach starten, doch die komplette Summe für die Notfallmaßnahme stand noch aus. So veranstalte die Pfarrei im Oktober ein Kirchenkonzert und einen Hoagartn, wo weiter für die Rettung des Nikolauskirchleins gesammelt wurde.
Jetzt kam Hilfe von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), die die statische Notsicherung des Kirchendachs mit 25.000 Euro fördert, nach eigenen Angaben dank einer großzügigen Spende der Paul- und Katrin-Basiner-Stiftung. In der vergangenen Woche überbrachte Axel Hofstadt vom Ortskuratorium München den symbolischen Fördervertrag an Pfarrer Peter Duswald. Ziel und Aufgabe der DSD ist es, historische Bauwerke zu erhalten. Derweil laufen die Arbeiten am Dach wie geplant weiter – und schon im Frühjahr 2024 soll das Nikolauskirchlein, das nur etwa 40 Personen aufnehmen kann, wieder für die Gemeinde nutzbar sein. Die akute Einsturzgefahr ist zumindest bereits abgewendet worden. Damit künftig Feuchtigkeitsschäden im Innenraum vermieden werden, muss allerdings das Dach neu gedeckt werden. Für weitere Spenden ist die Pfarrei St. Emmeram dankbar. Das Spendenkonto und weitere Informationen finden Interessierte unter www.sankt-emmeram.de