Veröffentlicht am 06.12.2023 12:56

Geothermie: KI soll Betrieb optimieren


Von red
Die sechs Geothermieanlagen der Stadtwerke München liefern klimafreundliche Fernwärme. Im Bild zu sehen ist die Anlage in Riem. (Foto: SWM, Thomas Einberger)
Die sechs Geothermieanlagen der Stadtwerke München liefern klimafreundliche Fernwärme. Im Bild zu sehen ist die Anlage in Riem. (Foto: SWM, Thomas Einberger)
Die sechs Geothermieanlagen der Stadtwerke München liefern klimafreundliche Fernwärme. Im Bild zu sehen ist die Anlage in Riem. (Foto: SWM, Thomas Einberger)
Die sechs Geothermieanlagen der Stadtwerke München liefern klimafreundliche Fernwärme. Im Bild zu sehen ist die Anlage in Riem. (Foto: SWM, Thomas Einberger)
Die sechs Geothermieanlagen der Stadtwerke München liefern klimafreundliche Fernwärme. Im Bild zu sehen ist die Anlage in Riem. (Foto: SWM, Thomas Einberger)

Die Stadtwerke München (SWM) haben gemeinsam mit drei Partnern ein Forschungsprojekt zur Effizienz von Energienetzen ins Leben gerufen. Im Projekt „Eneff_Netzregelung”, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird, sollen Grundlagen erarbeitet werden, um Fernwärme- und Fernkältenetze hinsichtlich Energieeffizienz und Lebensdauer optimal betreiben zu können. Berücksichtigt werden dabei die künftig regenerative und eher dezentrale Erzeugungsstruktur, niedrigere Vorlauftemperaturen sowie ein zunehmender Ausbau der Netzsensorik durch Smart Metering.
Das Projekt beinhaltet zunächst die Erforschung von Energieverlusten. Zur Überprüfung werden an ausgewählten Punkten im Fernwärmenetz der SWM Sensoren die Temperatur und Feuchtigkeit im Boden erfassen. Daneben sollen auch Alterungseffekte der Infrastruktur erforscht und modelliert werden. Die Ergebnisse werden in ein schon bestehendes Netz-Simulationsmodell integriert. Anhand dieses Netzmodells soll dann ein Verfahren zur Netzregelung entwickelt werden, das alle Effekte berücksichtigt und das Netz entsprechend regelt.

KI soll Betriebspersonal unterstützen

Mittelfristig soll das so entwickelte Gesamtverfahren in den SWM-Netzen eingesetzt werden. Ziel ist die Entwicklung einer Software, die ein Fernwärmenetz vollautomatisch optimal bezüglich Lebensdauer sowie Energieeinsatz steuern und regeln kann und dabei allen denkbaren Betriebssituationen gewachsen ist. Zunächst soll diese Software aber nicht automatisch Regelungen umsetzen, sondern das Betriebspersonal mit Vorschlägen für einen optimalen Betrieb unterstützen.

Energiemenge besser ausnutzen

Für die SWM sind die Ergebnisse vor allem im Hinblick auf eine ideale Energieausnutzung im zunehmend mittels Geothermie gespeisten Münchner Fernwärme- und Fernkältenetz in Kombination mit neuen Einsatzmöglichkeiten digitaler Techniken in der Infrastruktur von großem Interesse. Vereinfacht gesagt, könnten durch einen noch effizienteren Netzbetrieb mit der gleichen Energiemenge mehr Haushalte versorgt werden.
Die Partner auf Forschungsseite sind das Institut für Automatisierungstechnik (IAT) der Universität Bremen und der Bereich Technisches Infrastrukturmanagement der HafenCity Universität (HCU) in Hamburg. Das IAT ist für die Weiterentwicklung des vorhandenen Netz-Simulationsmodells sowie für die Entwicklung von optimalen Regelungsalgorithmen zuständig. Die HCU entwickelt Berechnungsalgorithmen für die Einschätzung von Energieeffizienz und Gebrauchsdauer der Leitungen. Der Fernwärme-Spitzenverband AGFW komplettiert das Konsortium und stellt die Migration der Forschungsergebnisse des Projekts „En-Eff_Netzregelung” in die Branche sicher.

north