Vor kurzem wurden sämtliche Lichtschutz-Screens der Steinzimmer in der Residenz München ausgetauscht. Trotz schwacher Wintersonne wirken die Zimmer jetzt luftiger und heller. Die Residenz ist im Winter täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet; letzter Einlass ist dabei um 16 Uhr. Von 23. März bis 20. Oktober gelten die Sommeröffnungszeiten; diese sind täglich 9 bis 18 Uhr (letzter Einlass ist dann um 17 Uhr). Die Maximalgröße von Gruppen ist auf 25 Personen beschränkt. Gruppen über 25 Personen müssen geteilt werden, wobei für jede Gruppe eine eigene Reiseleitung vorhanden sein muss.
Seit 1920 ist die Münchner Residenz als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich und zählt heute zu den bedeutendsten Schlossmuseen Europas. Es gibt es einen Audioguide, der in den 10 Euro (ermäßigt 9 Euro) Eintrittspreis enthalten ist.
Die Steinzimmer beherbergen sehr kostbare Wandteppiche aus dem frühen 17. Jahrhundert. Die mit Goldfäden gewirkten Tapisserien gehören zum wertvollsten Inventar der Residenz und sind äußerst lichtempfindlich. Aus diesem Grund waren die Fenster in diesen Räumen bisher mit einem Lichtschutz abgehängt, durch den kein Tageslicht eindringen konnte. Die Vollverdunkelung war zwar zur Erhaltung der Teppiche optimal, der Raumeindruck wurde dadurch allerdings massiv beeinträchtigt. Aus diesem Grund hat nun die Abteilung Präventive Konservierung der Bayerischen Schlösserverwaltung einen neuen Lichtschutz aus Polyesterfaser angebracht, der die Schutzanforderungen von maximal 50 Lux erfüllt, aber trotzdem lichtdurchlässig ist und die Fensterstruktur erahnen lässt.
Die Steinzimmer liegen im Westflügel des unter Maximilian I. ab 1611 errichteten Kaiserhoftrakts. Im 17. Jahrhundert waren sie die größte und bedeutendste Raumfolge der Residenz. Ihr heutiger Name geht auf die reiche Ausstattung mit Marmor, Stuckmarmor und Stuckmarmor-Intarsie zurück. Die Steinzimmer dienten als höchstrangiges Gästeappartement, das vom Kaiser und seiner Gemahlin bewohnt wurde, wenn diese in München Station machten. Ursprünglich nur zu diesem Anlass wurden die Räume eigens mit den kostbarsten Wandteppichen der Residenz ausgestattet, die sich bis in die Gegenwart erhalten haben.