Veröffentlicht am 01.02.2024 16:32

Hier ist Fassade alles


Von red
Sehr edel zeigt sich das Gesicht des Hauses am Maximiliansplatz 18. Putz und Stuck sind aufwändig repariert worden. Nun lädt die detailreiche Fassade wieder zu näherer Betrachtung ein. (Foto: mha)
Sehr edel zeigt sich das Gesicht des Hauses am Maximiliansplatz 18. Putz und Stuck sind aufwändig repariert worden. Nun lädt die detailreiche Fassade wieder zu näherer Betrachtung ein. (Foto: mha)
Sehr edel zeigt sich das Gesicht des Hauses am Maximiliansplatz 18. Putz und Stuck sind aufwändig repariert worden. Nun lädt die detailreiche Fassade wieder zu näherer Betrachtung ein. (Foto: mha)
Sehr edel zeigt sich das Gesicht des Hauses am Maximiliansplatz 18. Putz und Stuck sind aufwändig repariert worden. Nun lädt die detailreiche Fassade wieder zu näherer Betrachtung ein. (Foto: mha)
Sehr edel zeigt sich das Gesicht des Hauses am Maximiliansplatz 18. Putz und Stuck sind aufwändig repariert worden. Nun lädt die detailreiche Fassade wieder zu näherer Betrachtung ein. (Foto: mha)

Seit 1969 vergibt die Stadt München den Fassadenpreis. Damals war das Straßenbild geprägt von altersgrauen, rußgeschwärzten und stark vernachlässigten Fassaden. Bei Renovierungen wurden nicht selten die Stuckverzierungen und Gliederungselemente historischer Bauten entfernt, um den Fassaden glatte, „moderne”, dem damaligen Zeitgeschmack entsprechende Oberflächen zu geben. Zahlreiche bedeutende Fassaden – vor allem aus der Gründerzeit – sind diesen Maßnahmen zum Opfer gefallen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und die Öffentlichkeit über die kunsthistorische, architektonische und städtebauliche Bedeutung historischer Fassaden aufzuklären, wurde der Münchner Fassadenwettbewerb ins Leben gerufen. Inzwischen ist er für viele Städte und Kreise in Deutschland zum Vorbild geworden. Die ungebrochen hohe Beteiligung zeigt, dass er nach wie vor aktuell ist. Bereits zum 48. Mal fand er 2023 statt.

Auch die öffentliche Hand konnte teilnehmen

Nun stehen die Sieger fest. Unter den gewürdigten Objekten finden sich historische Gebäude aller Gattungen und Größenordnungen. Teilnehmen konnten sowohl private Hauseigentümer als auch die öffentliche Hand (Stadt, Staat und Kirchen). Bewertet wurden neben der stadtgestalterischen Bedeutung der Fassade auch deren Originalität, der Gestaltungsreichtum und der betriebene Erhaltungsaufwand. Daneben flossen die farbliche Gestaltung sowie die künstlerische und handwerkliche Qualität der Ausführung der Fassadengestaltung in die Bewertung mit ein. Insgesamt 40 Bewerbungen waren eingereicht worden. Unter diesen sind 17 mit Preisen bedacht worden – vier davon gingen an die öffentliche Hand. Letztere Preise sind undotiert, während die 13 privaten Gewinner mit je 500 Euro Preisgeld bedacht werden. Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung gibt es daneben eine Urkunde sowie eine zur Anbringung an die Fassade vorgesehene Preisplakette. Die Verleihung wird voraussichtlich im zweiten Quartal des laufenden Jahres stattfinden.

Für den Fassadenwettbewerb wird eigens eine ehrenamtliche Gutachterkommission eingesetzt; sie hatte die eingegangenen Bewerbungen bereits im Herbst 2023 gesichtet. Alle Gewinner stehen gleichwertig nebeneinander. Im Infokasten finden sich die privaten Gewinner. Von den teilnehmenden öffentlichen Gebäuden wurden das Haus Burgstraße 4, gleich in der Nähe des Marienplatzes, in dem sich Büros der Stadt befinden, die Glyptothek am Königsplatz 3 sowie je ein Anwesen in Sendling und in Moosach mit dem Preis ausgezeichnet.

Private Gewinner

In der Altstadt fiel die Wahl auf das Wohn- und Geschäftsgebäude Maximiliansplatz 18. Putz und Stuck wurden sehr aufwändig repariert und unter Anwendung einer speziellen Technik neu gestrichen, sodass die detailreiche Fassade nun wieder zu näherer Betrachtung anregt und dem Platz ein edles Gesicht verleiht. In Schwabing-Freimann werden gleich drei Häuser mit dem Preis geehrt. Zum einen das 1971 errichtete und nun fachgerecht sanierte Beton-Gebäude in der Johann-Fichte-Straße 7, in dem sich ein bekanntes Nobelrestaurant befindet. Weiter ein repräsentatives Haus aus dem Jahr 1901 am Schwabinger Bach, gleich neben dem Englichen Garten (Mandlstraße 24). Hier war vor allem das Dach stilgerecht wiederhergestellt worden. Ausgezeichnet wird auch ein kleines neoklassizistisches Anwesen in der Ungererstraße 23 aus dem Jahr 1924, bei dem man unter anderem Ornamente und Gesimse wiederhergestellt und den Putz, der an Sandstein erinnert, in den Originalzustand versetzt hat.
Der Preis ging überdies zweimal nach Bogenhausen, einmal nach Berg am Laim, zweimal in den Stadtteil Obergiesing-Fasangarten, an das Holzhaus in der Forstenrieder Allee 179, in die Tölzer Straße sowie je einmal nach Pasing-Obermenzing und nach Laim. Die gesamte Liste der Gewinner ist unter der Adresse https://stadt.muenchen.de/infos/fassadenpreis.html einzusehen.

Wer gewinnen kann

Mit dem Fassadenpreis zeichnet die Stadt München Eigentümer aus, die durch vorbildliche Renovierungs- und Gestaltungsmaßnahmen das Stadtbild bewahren.

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