Veröffentlicht am 04.02.2024 17:08

Premiere gefeiert


Von Heike Woschee
Freuten sich über die gelungene Ehrung: Gräfin v. Drechsel, Irene Stöberl, Anke Bahr, Sybille König, Dr. Wolfgang Rackowitz, Jutta und Stefan Dillig sowie Bürgermeister Christoph Schmid (v.l). (Foto: hw)
Freuten sich über die gelungene Ehrung: Gräfin v. Drechsel, Irene Stöberl, Anke Bahr, Sybille König, Dr. Wolfgang Rackowitz, Jutta und Stefan Dillig sowie Bürgermeister Christoph Schmid (v.l). (Foto: hw)
Freuten sich über die gelungene Ehrung: Gräfin v. Drechsel, Irene Stöberl, Anke Bahr, Sybille König, Dr. Wolfgang Rackowitz, Jutta und Stefan Dillig sowie Bürgermeister Christoph Schmid (v.l). (Foto: hw)
Freuten sich über die gelungene Ehrung: Gräfin v. Drechsel, Irene Stöberl, Anke Bahr, Sybille König, Dr. Wolfgang Rackowitz, Jutta und Stefan Dillig sowie Bürgermeister Christoph Schmid (v.l). (Foto: hw)
Freuten sich über die gelungene Ehrung: Gräfin v. Drechsel, Irene Stöberl, Anke Bahr, Sybille König, Dr. Wolfgang Rackowitz, Jutta und Stefan Dillig sowie Bürgermeister Christoph Schmid (v.l). (Foto: hw)

Anfang Februar feierte die Marktgemeinde Holzkirchen eine ganz besondere Premiere. Erstmals wurden Ehrenamtliche, die sich in besonderer Weise um Holzkirchen verdient gemacht haben, mit einer Ehrennadel und einem Ehrentaler im Rahmen eines Ehrenamtsempfangs ausgezeichnet. Pro Jahr darf diese Auszeichnung lediglich an drei Personen bzw. Gruppen verliehen werden. Die Vorschläge für die zu Ehrenden wurden von den Bürgern selbst eingebracht, ein Gremium entschied unter den vielen Vorschlägen wer ausgewählt wurde, erläuterte Bürgermeister Christoph Schmid bei der Begrüßung der zahlreichen Gäste im Festsaal des Kultur im Oberbräu. Bürgermeister Schmid zeigte sich beeindruckt davon, wie viele Menschen es in Holzkirchen gibt, die sich ehrenamtlich engagieren. So vielfältig wie die Marktgemeinde, so vielfältig sei auch das Engagement. Ohne die Ehrenamtlichen wären viele Dinge und Angebote überhaupt nicht möglich, betonte der Holzkirchner Rathauschef. „Sie sind das Rückgrat unserer Gesellschaft”, lobte Christoph Schmid weiter.

Besonderes Engagement verdient eine Würdigung

Die jeweilige Laudatio für die zu ehrenden Personen wurde im Anschluss von denen vorgetragen, die den entsprechenden Vorschlag eingereicht hatten. So wurde die Lobrede für die Erste im Bunde, Irene Stöberl, von Gräfin Franziska v. Drechsel, der 1. Vorsitzenden des Hospizkreis Miesbach, gehalten.
Gräfin von Drechsel berichtete, dass Irene Stöberl zu den Ersten gehört habe, die einen Kurs zur Hospizhelferin absolviert habe. Sie habe diese Aufgabe nicht nur über die Jahrzehnte hinweg mit großer Hingabe versehen sondern habe ihre vielen Kontakte stets genutzt, um den Verein weiterzubringen. Nicht nur in ihrem Beruf sei sie das Herz und die Seele des Unternehmens gewesen sondern auch im Hospizverein. Weiter lobte Gräfin von Drechsel den hervorragenden Umgang von Irene Stöberl mit Kindern und Jugendlichen, was dazu geführt habe, dass sie ihre Ausbildung auch auf die Begleitung von Kindern und Jugendlichen ausgeweitet habe. Was Irene Stöberl in all' den Jahren für sterbende Menschen und für den Verein getan habe sei unglaublich bewundernswert und jede Medaille und Ehrennadel wert.
Ganz bescheiden verwies die so Geehrte auf die vielen übrigen Helfer, die sich ebenfalls für die Arbeit des Hospizvereins engagierten. „Ich nehme die Auszeichnung stellvertretend für alle Helfer an und leihe sie bei Bedarf auch gerne aus”, bekannte die Holzkirchnerin mit einem Schmunzeln.
Anke Bahr vom Vorstand der Bürgerstiftung Holzkirchen hielt im Anschluss daran die Laudatio für Sybille König, die Geschäftsführerin der Bürgerstiftung ist. Statt über Missstände zu klagen bevorzuge Sybille König etwas dagegen zu tun, fasste Anke Bahr das Lebensmotto von Sybille König knapp zusammen. So bringe sie Jugendliche in Ausbildung, bringe Menschen aus den verschiedensten Kulturkreisen und Schichten zusammen, setzte dabei auf das Verbindende anstatt auf das Trennende, kümmere sich um Flüchtlinge und besteche durch einen nie siegenden Strom an Ideen, wo man anpacken und helfen könne. Dabei bleibe es nicht bei der Theorie, sondern sie selbst sei immer vorne mit dabei, wenn es darum gehe, gute Ideen in die Tat umsetzen. Menschen wie ihr verdanke man in Holzkirchen eine stabile Zivilgesellschaft, die keinen Druck von Rechts zu fürchten brauche. Gerührt über die lobenden Worte bedankte sich Sybille König bei ihren Mitstreitern, die sich für immer neue Ideen begeistern ließen ebenso wie bei ihrer Familie, die mit ihr diesen nicht immer ganz einfachen Weg mitgegangen sei.
Der Letzte im Bunde war Dr. Wolfgang Rackowitz, Vorstandsmitglied im Verein „Holzkirchen hilft”. Die Ehrennadel ging hierbei an das Ehepaar Jutta und Stefan Dillig. Das Ehepaar ist seit Jahrzehnten im Verein tätig. Sie haben als Schatzmeister und Anlaufstelle für Kummer aller Arten unglaubliches geleistet und bewegt. Die Unterlagen, die die Spendeneingänge und Auszahlungen dokumentieren füllen über 50 dicke Aktenordner. Dafür stünden sie unter anderem mit allen 17 Sozialstellen im Landkreis Miesbach in Kontakt. Als Beispiel erwähnte Dr. Rackowitz die Auszahlung der 100 Euro-Inflationshilfe an bedürftige Menschen im Landkreis. Damit dieses Geld auch wirklich bei den Bedürftigen ankam, war es notwendig juristisch abzuklären, wie hoch diese Hilfe sein dürfe, damit sie am Ende nicht an anderer Stelle wieder abgezogen werden würde. Die zahlreichen Überweisungen mussten ordnungsgemäß aufgegeben und ausgefüllt werden. Unzählige Stunden würden solche Aktionen in Anspruch nehmen, verriet Dr. Rackowitz. Eine Arbeit, die von dem engagierten Ehepaar klaglos und sorgfältig bereits seit vielen Jahren ausgeführt würden. Das Ehepaar bedankte sich herzlich für die Auszeichnung und betonte, dass das Glück und die Freude darüber, Menschen in ihrer Not schnell und unbürokratisch helfen zu können, jede Arbeit und jeden Aufwand wert seien. Im Anschluss an die würdige Verleihung der Ehrennadel gab es noch genug Gelegenheit für die Gäste miteinander ins Gespräch zu kommen. Bürgermeister Christoph Schmid versprach, dass diese Veranstaltung der Auftakt gewesen sei und nun jedes Jahr verdiente Bürger ausgezeichnet würden.

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