Die Kriminalität im öffentlichen Raum nahm im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd (u.a. die Landkreise Miesbach, Weilheim-Schongau und Rosenheim) um 8,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2022 zu. Das erklärte jetzt Polizeipräsident Manfred Hauser bei der Präsentation der aktuellen Zahlen. Insgesamt wurden hier 64.419 Straftaten im Jahr 2023 begangen, ohne ausländerrechtliche Verstöße waren es 48.715 Straftaten (Im Vergleich 2022: 59.366 Straftaten und ohne ausl. Delikte 46.926 Straftaten)
Die sogenannte Häufigkeitszahl als Richtwert liegt bei 4.912 Straftaten je 100.000 Einwohner (Vergleich Berlin im Jahr 2022: 14.135 auf 100.000 Einwohner - im Vergleich zu München im Jahr 2022: 5.413 auf 100.000 Einwohner). Wobei die Zahlen im Bereich Oberbayern Süd stark voneinander abweichen. Die Häufigkeitszahl im Landkreis Miesbach beträgt beispielsweise 4.098, im Landkreis Weilheim-Schongau 3.122 und in der Stadt Rosenheim 8.284.
Im Gebiet Oberbayern Süd leben derzeit rund 1,31 Mio. Menschen. Für die tägliche Aufgabenbewältigung sind beim Polizeipräsidium Oberbayern Süd insgesamt 3.039 Mitarbeiter beschäftigt. Gut zu wissen: Die Aufklärungsquote stieg im Präsidialbereich Oberbayern Süd um 1,5 Prozent auf 76,5 Prozent.
Im Jahr 2023 wurden im örtlichen Zuständigkeitsbereich des PP Oberbayern Süd 64.419 Straftaten nach dem Strafgesetzbuch erfasst.
Die Kriminalitätsstruktur sieht folgendermaßen aus:
33,5 Prozent aller Straftaten fallen unter den Bereich Strafrechtliche Nebengesetze 15,2 Prozent Rohheitsdelikte, 16,1 Prozent Diebstähle, 12,5 Prozent Vermögens- und Fälschungsdelikte, 20,2 Prozent Sonstige Strafbestände, 2,4 Prozent Sexualdelikte und 0,1 Prozent Tötungsdelikte - in Zahlen: Gewaltkriminalität 1.650 Fälle - Rauschgiftkriminalität 4.485 Fälle - Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 1.516 Fälle - Straßenkriminalität 6.969 Fälle - Vermögens- und Fälschungsdelikte 8.061 Fälle - Verstöße gegen das Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz/EU 15.704 Fälle - Wohnungseinbruchsdiebstahl 207 Fälle.
Wohnungseinbrüche: Die Zahl der Wohnungseinbrüche betrug 207 Fälle, 60 Fälle wurden als sogenannte Tageswohnungseinbrüche erfasst. Hinzu kommen 417 Einbrüche in gewerbliche Objekte. Der Anteil der Kinder, Jugendlichen und Heranwachsenden an den Tatverdächtigen lag bei 29,3 Prozent (2022 waren es 26,4 Prozent) bei den Wohnungseinbrüchen. Bei den Einbrüchen in gewerbliche Objekte lag dieser Anteil bei 38 Prozent (2022 bei 52,3 Prozent).
Straftaten gegen das Leben: Im Jahr 2023 wurden 48 Straftaten gegen das Leben, wie Mord, Totschlag, fahrlässige Tötung und Abbruch der Schwangerschaft (§ 218 StGB) gemeldet, 4 Fälle weniger als noch im Jahr 2022. Die Aufklärungsquote bei Mord und Totschlag lag bei 87,5 Prozent.
Sexualdelikte: Zu den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung zählen Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, sexueller Übergriff, sexuelle Belästigung, sexueller Missbrauch, Exhibitionismus sowie das Verbreiten (kinder-)pornografischer Schriften. Insgesamt ergab sich bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ein Anstieg auf 1.516 Taten (+ 58 Fälle was 4 Prozent entspricht). Dabei stieg unter anderem die Anzahl der sexuellen Belästigungen von 191 im Jahr 2022 auf 217 im Jahr 2023. 82 Prozent der Opfer waren Frauen. 87,6 Prozent der Täter waren Männer. Die Aufklärungsquote lag hier bei 85,2 Prozent. Der Anteil der Kinder, Jugendlichen und Heranwachsenden an den Tatverdächtigen lag bei 39,1 Prozent (2022 waren es 36,5 Prozent).
Gewaltkriminalität: Unter Gewaltkriminalität werden insbesondere die Delikte Mord, Totschlag, Tötung auf Verlangen, Vergewaltigung, sexuelle Nötigung/Übergriff im besonders schweren Fall, Raub, räuberische Erpressung/Diebstahl, räuberischer Angriff auf Kraftfahrer, Körperverletzung mit Todesfolge, gefährliche und schwere Körperverletzung auf Straßen, Wegen oder Plätzen, erpresserischer Menschenraub und Geiselnahme erfasst. Hier gab es einen Anstieg von 2022 von 1.553 auf 1.650 Straftaten im Jahr 2023. 25 Prozent der Täter standen unter Alkoholeinfluss. Die Aufklärungsquote lag bei 85,5 Prozent. Die Zahl der Tatverdächtigen betrug 1.722 Personen. Der Anteil der Kinder, Jugendlichen und Heranwachsenden an den Tatverdächtigen lag bei 29,4 Prozent (2022 waren es 28,9 Prozent).
Im Jahr 2023 wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd insgesamt 40.517 Tatverdächtige in der PKS erfasst (2022: 36.416). Der Anteil der ausländischen Tatverdächtigen lag 2023 bei 25.097 bzw. 61,9 Prozent (2022: 20.568 bzw. 56,5 Prozent).
Ohne die Straftaten nach dem Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz/EU, die nahezu nur von Ausländern begangen werden können, wurden insgesamt 25.865 Tatverdächtige in der PKS erfasst (2022: 24.532). Der Anteil ausländischer Tatverdächtiger lag bei 10.535 bzw. 40,7 Prozent (2022: 8.746 bzw. 35,7 Prozent). 2023 hatten 62,7 Prozent der Tatverdächtigen ohne deutsche Staatsangehörigkeit ihren Wohnsitz im Ausland (2022: 62,8 Prozent). Straftaten werden überwiegend von männlichen TV begangen. 2023 betrug ihr Anteil 77,7 Prozent (2022: 80,7 Prozent).
Im Jahr 2023 betrug der Anteil an tatverdächtigen Personen aus dem Kreis der Zuwanderer (ohne ausländerrechtliche Verstöße) bei 13,8 Prozent (2022: 11,0 Prozent). Durch diesen Personenkreis wurden 2023 insgesamt 4.583 Straftaten ohne ausländerrechtliche Delikte begangen (2022: 3.616). 15,8 Prozent dieser Straftaten wurden 2023 in den von Zuwanderern genutzten Unterkünften begangen (2022: 15,8 Prozent). Zusammengefasst kann man aber dennoch sagen, dass trotz des Anstiegs der allgemeinen Zahlen das Leben im Bereich Oberbayern Süd als sehr sicher gelten kann, liegt es doch auf Platz 4 der sichersten Bezirke in Bayern. Nur der Bereich Schwaben/Süd West - Niederbayern und Oberbayern Süd sind noch sicherer.