Die Landeshauptstadt München wird einem viergleisigen Ausbau der Zugstrecke Daglfing – Johanneskirchen nur im Tunnel zustimmen. Das hat der Planungsausschuss des Stadtrats beschlossen.
Anlass war die Befassung mit den Ergebnissen der Feinvariantenuntersuchung der DB InfraGO AG. Die Stadt München hatte hier einen Zuschuss für die Prüfung der Tunnelvariante gezahlt, um sicherzustellen, dass nicht nur die oberirdische Strecke, sondern auch die Tunnelstrecke weiter untersucht wird. Weiterhin fordert der Planungsausschuss, dass das Vorhaben aufgrund seiner Bedeutung für das transeuropäische Verkehrsnetz im Rahmen einer parlamentarischen Befassung dem Verkehrsausschuss des Bundestags vorgestellt werden muss.
Die DB InfraGO AG plant im Auftrag des Bundes den viergleisigen Ausbau der Zugstrecke Daglfing-Johanneskirchen, um eine getrennte Führung von Personen- und Schienengüterverkehr zu ermöglichen. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung, um die starke Zunahme des Schienengüterverkehrs auf der Strecke München – Verona durch den Brennerbasistunnel verkehrlich bewältigen zu können. Durch diese Maßnahme wird auch der Münchner Flughafen besser und schneller an die Innenstadt angebunden. Da die erweiterte Trasse durch ein besiedeltes Wohngebiet führen wird, in dem derzeit zudem eine Siedlungserweiterung für bis zu 30.000 Menschen geplant wird, muss aus Sicht der Stadt München der Ausbau für diese wichtige Gütertrasse aus städtebaulichen, verkehrlichen und stadtklimatischen Gründen mittels Tunnel erfolgen.
„Die Landeshauptstadt München fordert eine Gleichbehandlung mit den Anliegerkommunen des Brenner-Nordzulaufs im Inntal, wo in weiten Teilen ein Bau in Tunnellage vorgesehen ist”, erklärt Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Es ist vollkommen unverständlich, warum in einer dicht besiedelten Großstadt wie München nur ein oberirdischer Ausbau mit städtebaulich absolut problematischen Lärmschutzwänden erfolgen soll. Eine parlamentarische Befassung des Bundestags bei diesem äußerst wichtigen Vorhaben, das sowohl Teil des Brenner-Nordzulaufs als auch der Transeuropäischen Netze ist, halte ich daher für unabdingbar.” Weiter seien zwingend die für den Brenner-Nordzulauf ermittelten Zugzahlen den weiteren Planungen zu Grunde zu legen, ergänzte Reiter: „Die jetzigen Zugzahlen sind überholt und stellen das zu erwartende Güterverkehrsaufkommen deutlich zu niedrig dar.“