„Der Wind bläst heute und es ist ein gutes Omen”, stellte Sauerlachs Bürgermeisterin Barbara Bogner bei der Begrüßung zum 1. Spatenstich für den Windpark im Hofoldinger Forst Mitte Mai fest. Ein Grund zur Freude für die beteiligten Gemeinden sei es, betonte sie weiter, dass nach über zehn Jahren Planung die Arbeiten endlich begännen.
Erste Überlegungen zur Errichtung eines Windparks im Hofoldinger Forst stellten die vier Gemeinden Aying, Brunnthal, Otterfing und Sauerlach bereits 2013 an. Aus der Absichtserklärung wurde schließlich eine Arbeitsgemeinschaft (ARGE). Das besondere daran, nicht nur gemeinde- sondern landkreisübergreifend wurde und wird hier gearbeitet, da Otterfing zum Landkreis Miesbach gehört. Brunnthal hingegen verließ 2021 die ARGE aufgrund eines mehrheitlichen Gemeinderatsbeschlusses.
Im Laufe der Jahre unterstützten die Landkreise München und Miesbach die Bestrebungen und traten ebenfalls in die ARGE ein. Durch verschiedene Gesetzesänderungen (z. B. 10-H Regelung) verzögerte sich die Planung. Gemeinsam konnten trotzdem die Grundlagen für den Windpark (z. B. Windmessungen, Gutachten) gelegt werden.
Schlussendlich gründeten die Standortgemeinden Aying, Otterfing und Sauerlach am 6. Juni 2022 die Windenergie Hofoldinger Forst GmbH, die Stück für Stück die Aufgaben der ARGE übernahm.
Ein besonderer Dank galt von Seiten der beteiligten Gemeinden dem Landratsamt München, das sogar feiertags und am Wochenende gearbeitet hätte, um zum Wunschtermin die Genehmigung für den eingereichten Antrag erteilen zu können.
Überhaupt sei das Projekt ein Vorbild für kommunale Zusammenarbeit. Vereinbart wurde die Erträge der Windräder zu dritteln, damit alle den gleichen Ertrag erwirtschaften können.
Nicht unerwähnt lassen konnte Otterfings Bürgermeister Michael Falkenhahn auch die Tatsache, dass die Bürger in Rekordgeschwindigkeit die Anteile in Höhe von 6 Millionen Euro gezeichnet hätten, gerade einmal 2,5 Stunden habe es gedauert, bis alle Anteile verkauft gewesen seien. Dass zeige deutlich, dass das Projekt von den Bürgern akzeptiert und mitgetragen werde. Man habe sich im Prozess viel Zeit genommen, um alle Fragen der Bürger zu beantworten und gleichzeitig waren die Bürger bereit zuzuhören, auch das keine Selbstverständlichkeit. Falkenhahn lobt das Arbeitsklima der drei Gemeinden, das immer offen und ehrlich gewesen sei.
Die Ministerialdirigentin Monika Rauh vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie bezeichnete in ihrer Ansprache den Windpark als echtes Vorzeigeprojekt auf allen Ebenen. Sie hoffte, dass das Projekt auch auf andere Kommunen beispielhaft wirken werde.
Lob gab es auch vom BaySF-Vorstandsvorsitzenden Martin Neumeyer, der erklärte, dass das Areal rund um das Windrad ökologisch aufgewertet werden wird. Die Erträge aus der Verpachtung des Areals kommen unter anderem den Staatsforsten zu Gute, die damit den Umbau der Wälder vorantreiben.
Läuft jetzt mit den Bauarbeiten alles glatt, dann werden sich ab Herbst 2025 die Windräder im Hofoldinger Forst drehen.
Mit einer Gesamt-Nennleistung von 16,68 MW wird Strom für etwa 9.500 Haushalte erzeugt. Die Nabenhöhe der Anlagen liegt bei 167 Metern mit einem Rotorradius von 80 Metern. Geachtet wurde auf eine getriebelose Anlage (auch im Wasserschutzgebiet geeignet) und auf die Abstände zur Wohnbebauung über 2 km (Schall und Schatten kein Problem).