Anlässlich des Hitzeaktionstags am Mittwoch, 5. Juni, startete am Montag die bundesweite Hitzeaktionswoche mit zahlreichen Veranstaltungen in Bund, Ländern und Kommunen. Bedingt durch den Klimawandel werden Hitzeereignisse häufiger. Diese wirken sich auch auf die Gesundheit aus. Besonders betroffen sind Menschen mit Vorerkrankungen, Schwangere, Kleinkinder, Menschen, die im Freien arbeiten und ältere Menschen. Beatrix Zurek, die Gesundheitsreferentin der Landeshauptstadt: „Das Jahr 2023 war eines der heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Es gilt, zu unserem Schutz Wege zu finden, mit Hitze-Ereignissen bestmöglich umzugehen.” Unter der Adresse www.muenchen.de/hitze hat das Gesundheitsreferat ein umfangreiches, zielgruppenspezifisches Informationsangebot aufgebaut. Hier finden sich auch Hinweise zu geeignetem Verhalten in Hitzephasen und ein Link zu der Karte der öffentlichen Münchner Trinkbrunnen.”
Man sollte sich möglichst an schattigen, eventuell gekühlten Orten aufhalten. Wohn- und Arbeitsräume sollten bevorzugt zu kühleren Tageszeiten, zum Beispiel am frühen Morgen oder am Abend gelüftet und Wohnräume tagsüber abgedunkelt werden.
Das Tragen von heller, luftiger und weiter Kleidung sowie eine Kopfbedeckung sind ebenso von Vorteil wie die Verwendung von Sonnenschutzmitteln mit mindestens Lichtschutzfaktor 20, für Kleinkinder Lichtschutzfaktor 30.
Möglichst mehrmals täglich sollte der Körper abgekühlt werden. Kalte Wickel, kalte Fußbäder und Sprühflaschen mit Wasser schaffen Abkühlung. Auch das Waschen von Handgelenken und Unterarmen oder eine kalte Dusche wirken lindernd.
Tagsüber planbare übermäßige körperliche Aktivitäten und Sport sollten vermieden werden, um die körpereigene Wärmeproduktion gering zu halten.
Trinken sollte man mindestens zwei Liter pro Tag – bestenfalls, bevor man durstig wird. Empfohlen werden Münchner Trinkwasser oder Mineralwasser. Vermieden werden sollten Koffein, Alkohol und Getränke mit viel Zucker. Zu kalte Getränke können Magenbeschwerden auslösen.
Es empfiehlt sich, über den Tag verteilt mehrere kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Kalorienarmer und leichter Kost mit hohem Wassergehalt wie Gemüse, Früchten und Milchprodukten sollte dabei der Vorzug gegeben werden. Schwer verdauliches und fettreiches Essen, das den Körper zusätzlich belastet, sollte vermieden werden.
Bei instabiler Gesundheitslage sollte rechtzeitig Kontakt zum Hausarzt aufgenommen werden – dies gilt vor allem für Personen, die auf Medikamente angewiesen sind: Es kann nämlich sinnvoll sein, die Dosierung bei Hitze anzupassen.
Bei älteren Personen sowie Pflegebedürftigen ist die Thermoregulation, also die Fähigkeit die Körpertemperatur konstant auf etwa 37 Grad zu halten, verändert. Somit sind sie an heißen Tagen besonders gefährdet. Bei Bettlägerigen und Heimbewohnern kommt erschwerend dazu, dass sie einen allgemein schlechteren Gesundheitszustand vorweisen und meist abhängig von Unterstützung sind.
Für ältere und pflegebedürftige Personen werden über die Verhaltensempfehlungen, die für alle Bürger gelten, noch folgende Maßnahmen empfohlen:
Man sollte ein Netzwerk aus Familie und Freunden aufbauen, damit sie gemeinsam Hitze-Vorsorgemaßnahmen für die ältere oder pflegebedürftige Person umsetzen können. Hilfreich ist es, am Telefon nach dem Befinden der betroffenen Person zu fragen und an einfache, aber wichtige Maßnahmen wie das regelmäßige Trinken zu erinnern.
Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist zu achten. Für ältere Menschen gilt genauso wie für jüngere gilt: Mindestens 2 Liter pro Tag trinken – gleichmäßig über den Tag verteilt.
Bei Vorerkrankungen muss die Trinkmenge sorgfältig kontrolliert werden, da in bestimmten Fällen (beispielsweise bei Herz- oder Nierenschwäche) eine hohe Trinkmenge schädlich sein kann. Der Hausarzt erstellt dafür individuelle Trinkpläne.
An einer gut sichtbaren Stelle sollte man ein Thermometer platzieren und die Temperatur morgens und abends überprüfen. Sie sollte 26 Grad nicht überschreiten. Bei großer Hitze sollte man auch mehrmals täglich die Körpertemperatur (möglichst mit dem Ohrthermometer) kontrollieren. Sie sollte nicht über 36,9 Grad Celsius steigen.
Bei starkem Schwitzen sollte man darauf achten, den Salzverlust (Natriumverlust) auszugleichen. Dafür am besten natriumhaltiges Mineralwasser verwenden.
Zur zusätzlichen Kühlung können kühlende Bäder/Fußbäder genommen werden. Außerdem kann man kühlende Körperlotion oder ein Thermalwasserspray zur Kühlung verwenden.