Die Solidarische Landwirtschaft (Solawi) Lenzwald in Polling (Landkreis Mühldorf) eröffnet eine Abholstation in München. Dort können Mitglieder wöchentlich beziehungsweise während der Wintermonate im Zwei-Wochen-Rhythmus frisches Gemüse abholen, das die Gärtnerinnen und Gärtner der Solawi Lenzwald anbauen. Die Lebensmittel stehen ab 1. Juli jeweils donnerstags ab 15 Uhr zur Abholung bereit.
„Damit wollen wir mehr Menschen erreichen, die bei uns mitmachen“, sagt Tassilo Willaredt, Gründer und Vorstandsmitglied des Non-Profit-Vereins. Die Solidarische Landwirtschaft ermöglicht es kleinen Höfen und Betrieben, ökologisch sinnvoll und gleichzeitig wirtschaftlich zu arbeiten. So kann in Zukunft vielleicht verhindert werden, dass weitere Höfe schließen und sich die Landwirtschaft auf wenige Großbetriebe konzentriert.
Die Idee: Erzeugerinnen und Erzeuger sowie Verbraucherinnen und Verbraucher schließen sich zu einem Verein zusammen und finanzieren gemeinsam die jährlichen Kosten für die Produktion der Lebensmittel. Die Verbraucherinnen und Verbraucher erhalten qualitativ hochwertige Lebensmittel und die Gärtner:innen können ohne finanziellen Druck und frei von Marktzwängen arbeiten.
Die Solawi Lenzwald arbeitet zusätzlich regenerativ, sodass während des Anbaus Humus aufgebaut wird. Der Boden kann ohne Kunstdünger und chemische Pflanzenschutzmittel hohe Erträge bringen. „Auf den meisten Böden sind Erträge nur noch durch die Zugabe von Kunstdüngern möglich, da die natürliche Bodenfruchtbarkeit durch Bearbeitung, Kunstdünger und chemische Pflanzenschutzmittel stark abgenommen hat“, erklärt Tassilo Willaredt.
Ein weiterer Vorteil: Durch den Humusaufbau wird CO2 gebunden. Laut Bayerischem Landwirtschaftlichem Wochenblatt entspricht der Aufbau von 0,1 Prozent Humus pro Hektar einer Bindung von drei bis sechs Tonnen CO2 pro Hektar.
Weitere Informationen gibt es auf der Homepage unter solawi-lenzwald.org