Es war nur ein kurzes Intermezzo für den Münchner Magomed Elim Sultanovic Schachidov, der wenige Tage vor Beginn überraschend als Nachrücker für die Olympischen Sommerspiele in Paris nominiert worden war. Ein nachgewiesenes Doping-Vergehen seines türkischen Qualifikationsgegners Tugrulhan Erdemir hatte für Schachidov nachträglich unverhofft den Weg nach Frankreich geebnet. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) sprach den Startplatz dem Deutschen mit tschetschenischen Wurzeln zu.
Doch schon im ersten Kampf gegen Tiago Muxanga aus Mosambik in Südostafrika unterlag Schachidov klar nach Punkten. Nachdem bereits am Nachmittag bei den Frauen Maxi Klötzer aus Chemitz in der Gewichtsklasse bis 50 Kilogramm gegen die zweimalige Weltmeisterin Zareen Nikhat ausgeschieden war, scheiterte auch der Münchner vom TSV 1860 in der Gewichtsklasse bis 71 Kilogramm. Zu schlagstark, agil und wuchtig trat der sechs Jahre jüngere Gegner über drei Runden hinweg auf.
Vor allem die gefährlichen Aufwärtshaken des Mosambikaners, fanden immer wieder ihr Ziel. Alle fünf Kampfrichter werteten die erste Runde zu Gunsten von Muxanga. Die ausgeglichene zweite Runde ließ Schachidov weiter hoffen. Im letzten Durchgang verzeichneten beide Athleten in einem wilden Schlagabtausch zahlreiche Treffer. Doch am Ende stand eine deutliche Entscheidung von 4:1 Stimmen der Kampfrichter für den Sieg des Vize-Afrikameisters 2023. Dem 29-jährigen Schachidov bleibt nur die Ehre, Teilnehmer an den XXXIII. Olympischen Spielen gewesen zu sein. (as)