Klar, Ramersdorf ist nicht die Münchner Altstadt, nicht Schwabing und auch nicht Haidhausen. Doch auch das Viertel zwischen Ostbahnhof, Innsbrucker Ring und Chiemgaustraße kann mit bemerkenswerten Bauten aufwarten. Sogar drei Ensembles sind in der Bayerischen Denkmalliste eingetragen, neben dem alten Ortskern und der Mustersiedlung Ramersdorf auch die Wohnanlagen am Loehleplatz.
Die Siedlung am Loehleplatz gilt als ein Musterbeispiel malerischen Städtebaus. Sie wurde zwischen 1907 und 1924 errichtet, dann 1936 bis 1938 erweitert. Die Nord-Süd-Achsen sind mit Blickrichtung auf die Kirche Maria Ramersdorf hin ausgerichtet, die eine der ältesten und bedeutendsten Wallfahrtskirchen Bayerns ist.
Das Ensemble ist zudem ein beeindruckendes Relikt der Staffelbauordnung nach Theodor Fischer, der zu Anfang des 20. Jahrhunderts dem Grundgedanken folgte, dass Neubauprojekte in einem übergeordneten und gesamtstädtischen Konzept einzubinden sind. Dementsprechend ist die äußere Bebauung an der Rosenheimer Straße als Ausfallstraße viergeschossig, während im inneren Bereich der Siedlung die Gebäude von dreigeschossig zu zweigeschossig herabgestaffelt wurden.