Die meisten älteren Menschen, aber auch Menschen mit Behinderung möchten gerne so lange wie möglich in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus wohnen bleiben: Das vertraute nachbarschaftliche Umfeld mit seinen sozialen Kontakten, die gewohnte häusliche Umgebung, in der man sich gut zurechtfindet, die bisherige Wohnung als langjähriger Mittelpunkt des Lebens, mit dem viele Erinnerungen verknüpft sind - das möchte niemand gerne aufgeben. Die Erfüllung dieses Wunsches, bis ans Lebensende daheim zu bleiben, ist oft jedoch schwer: Viele Wohnungen und Häuser entsprechen baulich nicht den Anforderungen des Alters oder einer Behinderung, die Ausstattung erweist sich als zunehmend unpraktisch; mit zunehmendem Alter wird das Gehen schwerer, das Treppensteigen immer beschwerlicher, das Sehvermögen nimmt ab. Ein Unfall, Schlaganfall oder Pflegebedürftigkeit können zu weiteren Einschränkungen führen, die das selbstständige Leben im bisherigen Wohnumfeld schwierig oder sogar unmöglich machen: Auch der beste ambulante Pflegedienst kommt an seine Grenzen, wenn im Schlafzimmer und im Bad zu wenig Platz ist, um die häusliche Pflege angemessen durchzuführen.
Ein paar kleine Veränderungen oder Hilfsmittel können jedoch oft schon helfen, Barrieren im häuslichen Wohnumfeld zu verringern, die Chance zum Verbleib zu erhöhen, aber auch langfristig Betreuung und Pflege in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen: Umbaumaßnahmen wie stufenlose Eingänge, Anpassung von Bad und Toilette, technische Hilfen wie Handläufe, Rampen, Badewannenlift, Treppenlift. Die Klärung der damit verbundenen Fragen, welche Maßnahmen notwendig, sinnvoll und machbar sind, wie sie finanziert und umgesetzt werden, überfordert viele Betroffene. Das Angebot der Stadt Ebersberg, die Wohnberatung für Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit Behinderung, will hier helfen.
Michael Münch, zertifizierter Wohnberater mit mehrjähriger Erfahrung in diesem Bereich und zugleich Behindertenbeauftragter, überlegt gemeinsam mit den Ratsuchenden, wie die bisherige Wohnumgebung so gestaltet werden kann, dass ein selbstständiges Wohnen daheim trotz vorhandener oder zu erwartender persönlicher Einschränkungen weiterhin möglich bleibt. Er berät kostenlos, unabhängig und unverbindlich bei einem Hausbesuch vor Ort und informiert auch über finanzielle Zuschüsse.
Münch ist bei seinen zweimal monatlich stattfindenden Sprechstunden jeweils an einem Donnerstag von 14 bis 17 Uhr im Bürgerbüro im Erdgeschoss des Rathauses telefonisch und persönlich erreichbar. Terminvereinbarungen für die Sprechstunden sowie Hausbesuche sind auch möglich per E-Mail: behindertenbeauftragter@ebersberg.de oder per Tel. 82 55 - 50, ein Rückruf erfolgt zuverlässig. Erste grundlegende Informationen zum Thema können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger anhand der Broschüre „Ein Leben lang zu Hause wohnen“ der Wohnberatung verschaffen, die im Rathaus Ebersberg kostenlos erhältlich ist.