Ein vermisstes Kind, dass untergegangen sein könnte? Ein Schwimmer mit Schwächeanfall im Wasser? Eine Rangelei am Steg, die mit einer Kopfplatzwunde und einem Nichtschwimmer im tiefen Wasser endet? Es gibt schönere Vorstellungen. Aber genau diesen Szenarien haben sich sieben angehende Einsatzkräfte der Wasserwachten Dorfen und Finsing im Rahmen ihrer Ausbildung zum Rettungsschwimmer im Wasserrettungsdienst gestellt – und diese erfolgreich gemeistert.
Trainiert wurde im Rahmen des Lehrgangs, der insgesamt 16 Unterrichtseinheiten umfasst, von den Teilnehmern unter anderen die erweiterte Handlungskompetenz bei der Reanimation mit und ohne Einsatz eines Defibrillators bei Erwachsenen, Kindern und Säuglingen. Ein besonderer Fokus lag zudem auf der praktischen „wassernahen” Ausbildung. Diese fand am bei traumhaften Herbstwetter am Finsinger Badeweiher statt.
„Für unsere Einsatzkräfte ist es wichtig, dass sie sicher in der Handhabung der persönliche Schutzausrüstung sind, den Umgang mit verschiedenen Rettungsmittel und die Grundlagen der Einsatztaktik beherrschen”, sagt Alois Tischler, Ausbilder und stellvertretender Vorsitzender der Wasserwacht Dorfen). Dazu gehören für die ehrenamtlichen Wasserwachtler insbesondere das Suchen, Retten und Erstversorgen von Patienten nach einem Ertrinkungsunfall. „Unsere Retter brauchen dabei nicht nur körperliche Fitness, medizinisches Wissen und Rettungstechniken. Vor allem lernen sie, wie wichtig Kommunikation und Teamwork ist”, ergänzt Lydia Bauer, Ausbilderin und Vorsitzende der Wasserwacht Finsing.
Die Ausbildung zum Rettungsschwimmer im Wasserrettungsdienst bildet nach dem Erste-Hilfe-Kurs, dem Ablegen des Rettungsschwimmabzeichens in Silber sowie des Schnorchelabzeichens den Grundstein für alle weiteren Ausbildungen bei der Wasserwacht - egal, ob im Hallenbad, einem See oder als Einsatzkräfte einer Schnelleinsatzgruppe.