Von Giesing in die Welt. Wer anders als Franz Beckenbauer könnte da gemeint sein? Die letzte Ruhestätte des der weltbekannten Weltmeisters liegt im Friedhof am Perlacher Forst. Eine Straße wird nun nach ihm in Fröttmaning benannt. Wo anders als an der Allianz-Arena, in der sein ehemaliger Verein, der FC Bayern München, seinen Heimspiele austrägt, könnte diese liegen? „Das Stadion trägt künftig die Adresse Franz-Beckenbauer-Platz 5”, teilt die Landeshauptstadt München mit. Auf diese Weise werden die außergewöhnlichen sportlichen Verdienste Beckenbauers gewürdigt. Wirksam wird die Benennung der Fläche südlich und westlich der Werner-Heisenberg-Allee genau ein Jahr nach seinemTodestag, dem 7. Januar. Von diesem Tag an wird sie Franz-Beckenbauer-Platz heißen. „Die Benennung einer Straße ist die höchste Ehre, die die Stadt München posthum vergeben kann und ein Zeichen des tiefen Respekts und der Wertschätzung, die wir Franz Beckenbauer entgegenbringen”, sagt Oberbürgermeister Dieter Reiter und fügt hinzu: „Er ist einer der größten Sportler, den unsere Stadt jemals hervorgebracht hat. Mit seinen sportlichen Erfolgen und seinem Engagement für den Fußball hat er die Sportlandschaft Deutschlands nachhaltig geprägt. Seine unaufgeregte, humorvolle Art und seine Ausdrucksweise werden für immer Teil des Münchner Lebensgefühls bleiben.” Franz Beckenbauer hat nicht nur die Geschichte des FC Bayern München, sondern auch die internationale Fußballwelt geprägt wie kaum ein anderer.
Als Spieler und Trainer gewann er zahlreiche nationale und internationale Titel, darunter die Weltmeisterschaft 1974 als Kapitän und 1990 als Teamchef der deutschen Nationalmannschaft. Neben seinen Erfolgen als Spieler und Trainer hat sich Beckenbauer auch als Funktionär im deutschen Fußball verdient gemacht. Die erfolgreiche Bewerbung und Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland ist untrennbar mit seinem Namen verbunden. Seine Verdienste gehen weit über das Spielfeld hinaus und machen ihn zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten des Sports in der Geschichte Münchens.
Die höchste Ehrung der Stadt wird auch einer großen Politikerin zuteil. Die im Jahr 2022 verstorbene Barbara Stamm war über 40 Jahre im Bayerischen Landttag aktiv, wo sie die CSU-Fraktion vertrat. Die gelernte Erzieherin war von 1994 bis 2001 bayerische Sozial- und Gesundheitsministerin, von 1998 bis 2001 auch stellvertretende Ministerpräsidentin. Von 2008 bis 2018 stand sie dem Bayerischen Landttag als Präsidentin vor. Frau Stamm setzte sich in ihrem politischen Tun ebenso wie als Vizepräsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes und als langjährige ehrenamtliche Vorsitzende der Lebenshilfe Bayern insbesondere für sozial Benachteiligte ein. Nach ihr wird künftig eine Straße im Neubaugebiet Neufreimann „Barbara-Stamm-Straße” heißen. Verbal würdigt sie Oberbürgermeister Reiter: „Barbara Stamm war eine über die Parteigrenzen hinweg geschätzte Integrationspersönlichkeit, eine Kämpferin für die Ärmeren und Schwächeren in der Gesellschaft und ein Mensch, der anderen stets auf Augenhöhe begegnete. Ihr und ihrem unermüdlichen Engagement für Menschen, die Hilfe benötigen, gilt unser Dank. Deshalb freue ich mich, dass die Stadt München Barbara Stamm mit der Straßenbenennung nun diese Ehre posthum erweisen wird.”