Veröffentlicht am 27.12.2005 00:00

Moosach · Ein »merkwürdiges« Jahr


Von red

Moosach ist irgendwie »merkwürdig« – im besten Wortsinne. Dort passieren viele kleine und große Dinge, die es wert sind, dass man sie sich merkt. Und dabei nimmt der Stadtteil eine ebenso »merkwürdige« Entwicklung, im doppelten Wortsinne.

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Während München aus der Innenstadt immer weiter herauswächst und die Stadtteile nach außen hin immer mehr verstädtert, kann man in Moosach eine Gegenkraft aus dem Stadtteil heraus erkennen, die ihren ganz eigenen Charakter erhält. Moosach hat mehr als andere Stadtteile Münchens ein Eigenleben entwickelt – und das mit Erfolg. Einen großen Anteil daran haben die Vereine, die lokalen Politiker, Freizeit- und Berufskünstler, kurz: Die Moosacher.

Sie haben in diesem Jahr sportliche Aufstiege ebenso gefeiert wie Theaterpremieren, sie haben sich mit der U-Bahnbaustelle in der Pelkovenstraße arrangiert und über die Post triumphiert, sie tun viel für Gesundheit und Bewegung – geistig und körperlich. Und in diesem Jahr hatten sie etwas (oder vielmehr jemanden), den es in München so noch nicht gab: einen Hawaii-Ironman-Gewinner. Faris Al-Sultan ist nicht nur einer, der zufällig in Moosach lebt – er ist ein echter Moosacher, auch wenn man das seinem Namen nach nicht gleich anmerkt. Sein großer Erfolg ist auch würdig, dass man ihn sich merkt.

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Einen ganz anderen Erfolg haben mehrere streitbare Moosacher im Sommer errungen: Die Deutsche Post AG hat klein beigegeben und den Briefkasten in der Hugo-Troendle-Straße wieder aufgestellt, nachdem sie ihn zweieinhalb Jahre zuvor abgebaut hatte. Nicht wirtschaftlich, lautete damals die Begründung. Was wirtschaftlich ist und was zur Versorgung gehört, sind aber zwei verschiedene Dinge. Und den Moosachern geht ihre Versorgung vor – klar. Verstehen wollte die Post das nicht. Aber das subjektive Gefühl einer ausreichenden Versorgung lässt sich nicht messen wie Wirtschaftlichkeit.

Auch Gemeinschaft lässt sich nicht in Zahlen fassen. Gerade in diesem Punkt brauchen sich die Moosacher aber nicht zu verstecken. Ebenso herzlich wie sie im Sommer italienische Gäste zum Weltjugendtag aufgenommen haben, haben sie vor wenigen Wochen bedürftigen Menschen in Osteuropa ein schönes Weihnachtsfest ermöglicht.

Das Jahr 2005 hatte in Moosach viele Highlights. Blicken Sie mit dem Moosacher Anzeiger noch einmal zurück auf das alte Jahr, bevor Sie mit Schwung das neue angehen.

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