Veröffentlicht am 31.10.2006 00:00

Moosach · Bis zum Bahnhof


Von red

Dass die U 3 bis Moosach fahren soll, ist erfreulich – ärgerlich ist jedoch, dass die Tram 20 wegen der U-Bahn-Bauarbeiten derzeit nicht bis zur Endhaltestelle am Moosacher Bahnhof kommt; an der Kreuzung Dachauer / Pelkovenstraße ist Schluss. Seit zwei Jahren schon müssen Fahrgäste, die von der S-Bahn in die Tram steigen wollen, längere Wege in Kauf nehmen.

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Mit der U-Bahn bis zum Bahnhof Moosach Themenseite zum Bau bis zur Eröffnung der neuen U-Bahnstationen Moosacher St.-Martins-Platz und Moosacher Bahnhof der Linie 3

Nach den ursprünglichen Planungen sollte in diesem Herbst die Linienführung wieder bis zum S-Bahnhof verlaufen.

In der Bürgerversammlung des Bezirks Moosach im Schulzentrum an der Gerastraße argwöhnte daher manch einer, die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) wolle die verkürzte Tram-Linie als Dauerlösung behalten. Karl Weißmann, der Vertreter der MVG in der Bürgerversammlung, wies diesen Verdacht von sich: Die Tram würde so bald wie möglich zurückverlegt. »Wir wollen unsere Kunden schließlich da abholen, wo sie sind – also an der S-Bahn.« Von den Bauarbeiten sei er auch persönlich betroffen, schließlich fahre er die Strecke jeden Tag. Für die Verzögerung sei nicht die MVG verantwortlich.

Das bestätigte Martin Wohlketzetter vom Baureferat. »Nach Abschluss aller Planungen gab es neue Brandschutzauflagen«, berichtet er. Darum sei der U-Bahn-Bau zeitaufwendiger als zunächst vorgesehen.

Im Rahmen der Bürgerversammlung gab die Polizei auch den obligatorischen Sicherheitsbericht ab. Die gute Nachricht zuerst: Moosach ist aus ihrer Sicht ein lebenswerter Stadtbezirk, so Klaus Kellerer, Leiter der Inspektion 44. Doch die Lebensfreude ist getrübt: Bis Oktober 2006 wurden 35 Prozent mehr Wohnungseinbrüche gemeldet als im Vorjahreszeitraum. »Dies ist aber kein Moosacher Phänomen«, so Kellerer, sondern sei in ganz München zu beobachten. Die Zahl der restlichen Straftaten sei ebenfalls leicht gestiegen, besonders die Straßenkriminalität habe um fast zwölf Prozent zugenommen.

Auch Raubdelikte kamen etwas häufiger vor, »sehr erfreulich ist dagegen, dass die Zahl der Sexualdelikte um die Hälfte zurückgegangen ist«, berichtete Kellerer auf der Moosacher Bürgerversammlung im Schulzentrum an der Gerastraße. Bei den 519 Verkehrsunfällen im Bereich der Polizeiinspektion 44 gab es rund 200 Verletzte, ein 45-jähriger Autofahrer kam bei einem Unfall in der Max-Born-Straße ums Leben. Ursache war überhöhte Geschwindigkeit. Doch auch bei Unfällen mit glimpflicherem Ausgang sei eines besonders beschämend, so Kellerer: »Bei mehr als der Hälfte aller Unfälle wird Fahrerflucht begangen.«

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