Man nennt ihn schon entnervt »Drei-Seen-Land«. Der Dülferanger begrüßt Fußgänger wie Autofahrer an der U-Bahnstation Dülferstraße schon seit Jahren nassforsch: großflächige Pfützen, die selbst im Sommer nicht verdunsten, und eine batzige Mondlandschaft, die als improvisierter Park & Ride-Stellplatz herhält.
Lediglich zum Frühlings- und Bürgerfest, wurde der Dülferanger für ein paar Tage zur Festwiese befördert die restliche Zeit ein unschöner Fleck.
Doch das wird anders werden. Noch in diesem Sommer soll laut einem Stadtratsbeschluss der Dülferanger zur dauerhaften Festwiese ausgebaut und damit aufgewertet werden. Mit dem Baubeginn im Frühjahr soll zeitgleich auch der letzte Schliff an den Goldschmiedplatz angelegt werden.
Insgesamt 1,095 Millionen Euro werden die Baumaßnahmen verschlingen. Maximal die Hälfte der veranschlagten Kosten, also rund 542.000 Euro, werde die Stadt tragen, beschloss der Bauausschuss des Stadtrats in seiner Januar-Sitzung. Der Rest wird aus Fördermitteln des Bundes und des Freistaates Bayern finanziert werden, denn die Umbauten sind Teil des Städtebauförderprogramms »Soziale Stadt«.
»Eine vorläufige Erschließung des Dülferangers hatte der Bezirksausschuss ja bereits vor Jahren angekurbelt«, erklärt Dr. Rainer Großmann, Vorsitzender des Bezirksausschusses Feldmoching/Hasenbergl (BA 24). Damals sei es um die Strom- und Wasserversorgung für die Schausteller auf dem Gelände zu Zeiten der beiden Volksfeste gegangen. Der Antrag auf bauliche Erschließung, die Festwiese wird 40 Zentimeter tiefer gelegt und von einer Hecke und einer befestigten Sitzkante eingefasst werden, sei bereits vor Jahren im Rahmen des Programms »Soziale Stadt« gestellt worden. Neben der speziellen Ausrichtung als Festwiese soll der Boden auch so gestaltet werden, dass das Areal auch für Freizeitsport und -spiel genutzt werden kann. Der Baumbestand am Dülferanger werde komplett erhalten bleiben.
Beim Goldschmiedplatz seien neben mehr Grünanlagen und einer besseren Zugänglichkeit vor allem die Vorschläge des Bewohnertreffs Hasenbergl berücksichtigt worden. Großmann: »Da entsteht eine Spielecke mit einem Bodenschach und Sitzgruppen.«
Das zuletzt schlecht besuchte Bürgerfest, das laut Großmann »in Zukunft in anderer Weise« stattfinden soll, zieht wegen des Umbaus heuer jedenfalls vom Dülferanger weg, und wird »eventuell mit Vereinen in der Lerchenau« veranstaltet werden. Spätestens 2008 wird der Dülferanger dann aber ausgelastet sein. »Wir haben bereits die Zusage für das Stadtteilfest 2008 bekommen«, so der BA-Vorsitzende. Das ehemalige »Drei-Seen-Land« werde dann Dreh- und Angelpunkt im kulturellen Treiben des Stadtteils sein. G. Feind