Veröffentlicht am 27.12.2007 00:00

Schwabing · Viertel der Kuriositäten


Von red
Stau-Chaos vorprogrammiert: Der Bau für die neue Tram 23 in der Leopoldstraße beginnt im April 2008.   (F.: SWM)
Stau-Chaos vorprogrammiert: Der Bau für die neue Tram 23 in der Leopoldstraße beginnt im April 2008. (F.: SWM)
Stau-Chaos vorprogrammiert: Der Bau für die neue Tram 23 in der Leopoldstraße beginnt im April 2008. (F.: SWM)
Stau-Chaos vorprogrammiert: Der Bau für die neue Tram 23 in der Leopoldstraße beginnt im April 2008. (F.: SWM)
Stau-Chaos vorprogrammiert: Der Bau für die neue Tram 23 in der Leopoldstraße beginnt im April 2008. (F.: SWM)

2007 war ein kurioses Jahr für die Schwabinger. Zu Jahresbeginn sorgte zunächst ein Biber für Wirbel im Englischen Garten. Der Nager hielt Parkchef Thomas Köster und seine Kollegen in Atem und knabberte munter einige Bäume an, wovon sogar manche umstürzten. Die Planungen zur Tram 23 nagten hingegen an den Nerven der Anwohnern.

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Allen Bürgerprotesten zum Trotz wird seit diesem Jahr fleißig an der Straßenbahnverbindung zwischen der Parkstadt Schwabing und der Münchner Freiheit gebaut. Ab April beginnen die Arbeiten in der Leopoldstraße, dann wird es laut Polizei bei nur einer Fahrbahn pro Seite eng werden.

Erweitert hingegen wurde die Parklizenzierung im Stadtteil. Zwischen Schmunzeln und Genervtheit mussten die Anwohner feststellen, dass auf der östlichen Seite der Schleißheimer Straße gezahlt werden muss, während auf der gegenüberliegenden Seite und den Straßen dahinter weiterhin kostenlos geparkt werden darf. Etwas ungewöhnlich eingeparkt hat im Juli ein Mazdafahrer in der Leopoldstraße. Von einem wendenden Taxifahrer gerammt, hob der Wagen ab und landete genau zwischen einem parkenden BMW und einem Verkehrsschild. Ein Schutzengel war zur Stelle - verletzt wurde niemand.

Als »Engel der anderen Art« gaben sich dieses Jahr allerdings wieder zahlreiche Trickbetrüger im Stadtteil aus. Zweimal konnten Bankangestellte eine Geldübergabe an falsche Verwandte verhindern. Die Polizei warnt weiterhin vor dem »Enkeltrick«. Völlig richtig lagen hingegen die Spieler des FC Schwabing. Von der A-Klasse haben sie sich in die Kreisklasse hochgearbeitet und stehen derzeit auf einem beachtlichen neunten Platz. Tierisch ging es hingegen im Englischen Garten zu. »Alle meine Entchen« hieß es im Juni. Eine zehnköpfige Enten-Familie machte sich über die Leopoldstraße auf den Weg in den Park. Die stark befahrene Meile wurde kurzerhand gesperrt, um die Tiere nicht zu gefährden.

Papagei Rosi hatte sich ihren Ausflug auch anders vorgestellt. Seelenruhig saß sie beim Nordbad auf einem Dach und genoss die Sonnenstrahlen an einem frostigen Dezembersamstag. Ein mitfühlender Schwabinger fütterte die Frierende bis die Schwabinger Feuerwehr sie rettete. Nach einem Radionotruf holte sie ihre Schwabinger Familie zurück ins Warme.

Für warme Herzen sorgten auch die drei Kirchengemeinden an der Alten Heide. Weil die griechisch-orthodoxe Allerheiligenkirche, die römisch-katholische Kirchengemeinde an der Ungererstraße 187 und die evangelische Nikodemuskirche sich seit über zwei Jahrzehnten so gut verstehen, stellten sie ein »Drei-Konfessionen-Bankerl« auf. Dort wird schon das Jahr 2008 geplant.

Dass das Leben aber nicht planbar ist, zeigte sich am Mittwoch, 19. Dezember, am Frankfurter Ring, Ecke Ungererstraße. Ein Lkw wurde von einem linksabbiegenden Volvo in voller Fahrt gerammt. Der Lkw-Fahrer krachte durch ein Geländer auf die Gleise der U 6. Genau da näherte sich ein Zug in Richtung stadtauswärts. Der Fahrer reagierte schnell und zog die Notbremse. Von den 21 Fahrgästen wurde niemand verletzt. Der Lkw-Fahrer brach sich bei dem spektakulären Unfall »nur« ein Bein. So kurios wie das Jahr für Schwabing begonnen hatte, endete es auch. Kathrin Schubert

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