Im Arnulfpark gibt es zwar jede Menge Kinderspielplätze. Ein Jugendzentrum fehlt jedoch. Die Folge: Jugendliche aus der Gegend treffen sich bei den Rutschen und Schaukeln, die eigentlich für Kinder gedacht sind.
Arnulfpark - das Leben in zentraler Lage
Arnulfpark - das Leben in zentraler Lage Themenseite zu dem inzwischen lebendigen Wohnquartier zwischen Hacker- und Donnersbergerbrücke
Der Bezirksausschuss Maxvorstadt (BA 3) fordert daher, den Jugendlichen künftig in der unterrichtsfreien Zeit den Pausenhof der geplanten Ganztagsschule in der Marlene-Dietrich-Straße zur Verfügung zu stellen. Die Stadt München verspricht zudem, in Kürze in der Gegend eine Jugendspielfläche einzurichten.
Das »Schaffen von ausreichenden Spiel- und Kommunikationsflächen für Kinder und Jugendliche« sei eines der Ziele bei der Bebauung des ehemaligen Bahngeländes zwischen der Donnersberger- und der Hackerbrücke gewesen, verkündet das Referat für Stadtplanung und Bauordnung noch heute auf der Internetseite der Stadt.
Den jüngeren Kindern des Wohngebiets wurden die Stadtplaner zwar gerecht allein in der Marlene-Dietrich-Straße gibt es drei öffentliche Spielplätze und zwei Kindergärten. Vergessen wurde indes bislang die Altersgruppe zwischen 12 und 18 Jahren. Auf welche Schwierigkeiten die Jugendlichen aus dem Arnulfpark stoßen, weiß BA-Mitglied Andre Borrmann (Grüne), der in der Marlene-Dietrich-Straße wohnt, aus erster Hand.
»Sie haben kaum Möglichkeiten, sich zu treffen«, berichtete er auf der jüngsten Sitzung des Gremiums. Immer wieder habe er beobachtet, dass die Jugendlichen deshalb auf die Spielplätze ausweichen. »Zum Teil verdrängen sie dort sogar die Kinder«, klagte er. Auch sein Parteikollege Thomas Graf schätzte die Situation als problematisch ein: »Es kamen schon oft Beschwerden darüber, dass es im gesamten Neubaugebiet des Arnulfparks keine Freizeitangebote für Jugendliche gibt«, sagte er stirnrunzelnd.
Eine Lösung verspricht sich der BA von der geplanten Schule in der Marlene-Dietrich-Straße. Auf dem Pausenhof soll nämlich ein Bolzplatz errichtet werden. »Den könnten die Anwohnerkinder doch nutzen«, schlug Graf vor.
Auch Silvia Schibalski (FDP) plädierte dafür, das Angebot der Ganztagsschule am Nachmittag der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Sigrid Mathies (SPD) regte an, das Schulreferat in einem Schreiben dazu aufzufordern, den Pausenhof zu öffnen. »Es ist wichtig, dass diese Öffnung von Anfang an festgelegt wird«, betonte Ruth Gehling (SPD). Der BA befürwortete den Antrag von Mathies einstimmig.
Die Öffnung von Schulhöfen sei in München zwar grundsätzlich möglich, teilte das Schulreferat mit. Ob der Pausenhof der neuen Grundschule im Arnulfpark den Anwohnerkindern zur Verfügung gestellt werden kann, ist jedoch noch unklar.
Allerdings will die Stadt München ihrem selbst gesetzten Ziel, den Jugendlichen aus dem Neubaugebiet einen eigenen Platz einzuräumen, in jedem Fall gerecht werden. Zumindest soll nach Auskunft von Thorsten Vogel, Sprecher des Referats für Stadtplanung und Bauordnung, am Birketweg in der Nähe der Donnersberger Brücke eine großzügige Jugendspielfläche eingerichtet werden. »Dieses Projekt soll auch relativ bald umgesetzt werden«, sagte er.
Einen genauen Zeitpunkt konnte er jedoch nicht nennen. Julia Stark