Zentrales Thema der diesjährigen Grünwalder Bürgerversammlung war das Geothermie-Projekt, das noch in diesem Monat in Angriff genommen werden soll.
Geothermie in Grünwald
Geothermieprojekt Grünwald Themenseite zur Entstehung und dem Ausbau der Geothermieanlage
Rund 120 interessierte Grünwalder, und damit weit mehr als in den letzten Jahren, hatten sich im Bürgersaal Römerschanz eingefunden und lauschten aufmerksam den Worten Jan Neusiedls, der betonte, dass »der Gemeinderat bereits seit einigen Jahren die Idee der Geothermie sorgsam vorbereitet«. Beginnend mit einer Machbarkeitsstudie zum Thema Erdwärme 2005 bis zum jetzt erfolgten Kauf der Oberhachinger Firma Astherm, die in Erdwärme Grünwald GmbH umbenannt wurde. Mit einem eleganten Schwung sprang der Bürgermeister auf die Bühne gleich hinter dem Rednerpult und zeigte auf einer Landkarte, die an die Leinwand geworfen war, wo ab dem 1. Quartal 2009 in Laufzorn gebohrt wird. Vor allem bedeutet nach seinen Worten die Geothermie eine langfristige Absicherung der Energieversorgung der Bürger zu stabilen Preisen.
Auf Nachfrage von Maria von Seidlein, wie hoch die Kosten für Astherm lagen, erklärte Neusiedl bestimmt, dass »es zu diesem Thema eine Vertraulichkeitserklärung gibt« und er kein Wort verlieren wird. Auf rund 3500 Metern Tiefe wird mit rund 120 Grad heißem Wasser gerechnet, das mit zirka 100 Litern in der Sekunde nach oben strömt. »Genaues wissen wir aber erst nach geglückter Bohrung«, betonte der Rathauschef und berichtete, dass parallel zur Bohrung die Pläne für das Wärmenetz erstellt werden, damit der Bau sofort nach Fündigkeit beginnen kann. Die ersten Großabnehmer und Grünwalder sollen bereits im Winter 2010 die regenerative Energie nutzen können.
Die Kosten werden mit Bohrung und Netz rund 60 Millionen Euro verschlingen. »Wir können dies aus den Rücklagen finanzieren und brauchen keinen Kredit«, verkündete Neusiedl. »Ich neige nicht zu großen Worten, doch bei aller Nüchternheit bedeutet dies einen Meilenstein in der Entwicklung Grünwalds.« Was die Finanzlage anbetrifft, hofft man das Rekordergebnis des Vorjahres noch einmal zu toppen. Neben der Geothermie stehen weitere große Projekte in Planung, die die Attraktivität der Gemeinde noch erhöhen sollen: das geplante Gymnasium, die Überlegungen zur Untertunnelung, die Tiefgarage am Hirtenweg sowie das »Haus der Begegnung« an der Tobrukstraße.
hol