Mit einem Radweg vom Englischen Garten zum Olympiapark über die Feilitzschstraße könnte auch frischer Wind in die Umgestaltung des Wedekindplatzes kommen. Denn dann hätte eine Aufwertung des Platzes eventuell auch in den Augen der Stadt Priorität. Seit Jahren setzt sich der Bezirksausschuss Schwabing-Freimann (BA 12), schon dafür ein, sowohl den Wedekind- als auch den Artur-Kutscher-Platz umzugestalten.
Artur-Kutscher-Platz
Schwabing · Artur-Kutscher-Platz Wie gehts weiter mit dem Schwabinger Artur-Kutscher-Platz
»Passiert ist bisher so gut wie gar nichts«, sagt Petra Piloty (SPD), BA-Mitglied und Vorsitzende des Unterausschusses für Stadtplanung und Architektur.
Als Aushängeschild etwa für Touristen würde der Wedekindplatz im jetzigen Zustand nicht viel hermachen, bemängelt Piloty. Das BA-Mitglied stören Müll, überquellende Papierkörbe und Hundekot. In der Dezembersitzung hat der Bezirksausschuss auch noch einmal über bauliche Veränderungen abgestimmt. Das Gremium ist für eine »niveaugleiche Pflasterung« für Autos und Fußgänger mit einer Abgrenzung durch Poller sowie eine Gestaltung ohne Parkplätze. Die meisten BA-Mitglieder äußerten sich auch für eine Zweibahn-Regelung für Radfahrer an der Feilitzschstraße, die ab Wedekindplatz zur Einbahnstraße für Autos wird.
Ein Schild an einer Hauswand zeugt noch von einem Papier- und Schreibwaren-Geschäft, ein Überbleibsel an einer tristen grünen Fassade. Direkt davor wuchern im Moment Gestrüpp und zwei knorrige Bäume. Petra Piloty könnte sich dort gut ein Straßencafé vorstellen, ebenso wie einen Obststand sowie Lebensmittelläden. »Man könnte diesen Ort schön als Marktplatz aufwerten«, sagt die Unterausschussvorsitzende. Das Münchner Baureferat hat in einem Schreiben an den Bezirksausschuss Ende 2008 mögliche Änderungen am Wedekindplatz angegeben vorausgesetzt, es kommt zur Radwegeverbindung via Feilitzschstraße.
In Sachen Radler-Zweibahnverkehr und Verzicht auf Stellplätze stimmt das Baureferat mit dem Bezirksausschuss überein. Statt Kopfsteinpflaster, für das sich das Stadtteilgremium mehrheitlich geäußert hatte, ist das Baureferat für Asphalt, wohl, weil die Radler dann darauf besser fahren können. Die Behörde ist gegen eine niveaugleiche Pflasterung für Autos und Fußgänger. Laut Petra Piloty deshalb, weil die Stadtverantwortlichen fürchten, dass Poller von Fahrzeugen leicht umgefahren werden können.
Am Artur-Kutscher-Platz sieht man parkende Autos so weit das Auge reicht, der Platz ist kaum als solcher zu erkennen. Das Kreisverwaltungsreferat hat einem vom Stadtteilgremium gewünschten Halteverbot nicht zugestimmt. Begründung: »Verkehrliche Maßnahmen dürfen nur getroffen werden, wenn aus verkehrlicher Sicht Notwendigkeit besteht.« Allein zur optischen Verbesserung seien sie nicht zulässig. Der BA äußerte sich in einer Stellungnahme an das Baureferat im Dezember noch einmal ausdrücklich dafür, die Parkplätze durch Halteverbotsschilder zu beschränken: »Es kann nicht sein, dass allein die Straßenverkehrsordnung die Stadtgestaltung bestimmt.«
Laut Stadtteilgremium würden weniger Parkplätze mehr Sicherheit durch bessere Einsehbarkeit des Platzes und eine größere »soziale Kontrolle« der Nutzer des Platzes (Alkoholkonsum, Müll, Verrichten der Notdurft) gewährleisten. Im Bereich der Gohrenstraße sei ausreichend Parkraum für Anwohner vorhanden, daher würde das Parkraummanagement-Konzept nicht beeinträchtigt. K. Ossoinig