Veröffentlicht am 16.12.2009 00:00

Alte Heide · 100. Geburtstag


Von red

Zum 100. Geburtstag des Widerstandskämpfers Hermann Frieb legt die Landeshauptstadt München am 11. Dezember an seiner Grabstätte 104-11-2 auf dem Nordfriedhof einen Kranz mit Stadtschleife nieder. Hermann Frieb wurde am 11. Dezember 1909 in Mauerkirchen geboren. Er trat nach dem Umzug der Familie nach München 1932 der SPD in Sendling bei und leitete bis zu deren Verbot im Juni 1933 die sozialistische Studentengruppe an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Im Februar 1934 wurde er verhaftet und am 27. März 1934 als österreichischer Staatsbürger wegen Verdachts illegaler politischer Tätigkeit aus Bayern ausgewiesen. In Wien und später Prag, wo er sein Studium fortsetzte, kam er mit Waldemar von Knoeringen und der Widerstandsgruppe »Neu Beginnen« in Kontakt. Nach dem Tode seines Vaters und der Aufhebung seiner Ausweisung kehrte er 1935 nach München zurück, wo er die väterliche Kanzlei als selbstständiger Steuerberater fortführte. Er baute zusammen mit seiner Mutter Paula in München und Oberbayern die Widerstandsgruppe »Neu Beginnen« auf. Im August 1941 wurde Frieb zur Wehrmacht eingezogen.

Ab Februar 1942 wurden alle Gruppenmitglieder von »Neu Beginnen«, insgesamt etwa 200 Personen, verhaftet, am 16. April auch Frieb zusammen mit seiner Mutter. In Friebs Ferienhaus fand die Polizei mehr als 10.000 Schuss Munition, sechs Gewehre und 25 Pistolen. Am 27. Mai 1943 wurde er vom Volksgerichtshof wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« zum Tode verurteilt. Hermann Frieb wurde am 12. August 1943 im Gefängnis München-Stadlheim hingerichtet. Am 22. Januar 1964 wurde die »Städtische Realschule für Knaben« in München-Schwabing auf Anregung des Schulreferates (insbesondere des Stadtschulrates Dr. Anton Fingerle) in Städtische Hermann-Frieb-Realschule umbenannt.

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