Nachdem die erste geothermische Bohrung in Laufzorn erfolgreich war, ist die zweite bereits in einer Tiefe von derzeit 2.022 Metern angelangt. Damit wird es nun Zeit die Planungen für das Fernwärmenetz zu konkretisieren, damit die Bürger möglichst zeitnah mit der neuen regenerativen Energie versorgt werden können.
Geothermie in Grünwald
Geothermieprojekt Grünwald Themenseite zur Entstehung und dem Ausbau der Geothermieanlage
Detailliert wurden die Mitglieder des Gemeinderates nun über die geplante Trasse, die in mehreren Bauabschnitten erfolgen soll, informiert. Die Bauarbeiten werden beginnen, sobald verlässliche Ergebnisse zur Fündigkeit der Quelle vorliegen, was im Lauf des Juni erwartet wird. Die Hauptversorgungsleitung wird vom Bohrplatz in Laufzorn durch Grünwald verlegt und anschließend als so genannter »Ring« trassiert. Dies soll schrittweise innerhalb der nächsten Jahre geschehen. Bis 2011 ist geplant die nötigen Rohre durch den Forst bis zur Laufzorner Straße zu bringen.
Anschließend geht es weiter über die Römerhügel bis zur Eierwiese, von dort zum Marktplatz und der Rathausstraße, und entlang der Dr.-Max-Straße bis zum Freizeitpark, der wie alle an der Strecke liegenden gemeindlichen Liegenschaften wie Rathaus, Bürgerhaus, Volksschule, angeschlossen wird.
Über die Ebertstraße werden die Leitungen in die Ludwig-Thoma-Straße führen und entlang der Gabriel-von-Seidl-Straße nach Norden bis zum Gelände der Bavaria Film, die einen Anschluss plant. In einem zweiten Bauabschnitt wird 2012 der Ringschluss nach Süden über die Rainholzstraße bis zur Laufzorner Straße gebaut. Die Hausanschlüsse werden innerhalb der Gebäude nur wenig Platz einnehmen. Auf Nachfrage von Wilhelm Knittel (CSU) wie mit Lecks in den Rohren umgegangen wird, wurde erläutert, dass dies in den meisten Fällen nicht zu einer Unterbrechung des Betriebs führt. Ersatzstücke werden bei geringerem Wasserverlust erst in den Sommermonaten ersetzt, wenn die Menschen davon kaum etwas spüren. Tobias Brauner (PBG) regte an, dass bei gemeindlichen Liegenschaften, die schon mit regenerativer Energie wie Holzpellets versorgt werden, der Anschluss nicht gleich getätigt werden sollte. Zudem erklärte er, dass seine Fraktion die Vergabe der Planungen grundsätzlich befürwortet, jedoch erfahren möchte wie viele Abnehmer es nun geben wird, wie der letzte Stand zur Wirtschaftlichkeit des Projekts ist und wie hoch die aktualisierte Schätzung der Gesamtkosten liegt.
Bürgermeister Jan Neusiedl betonte, dass diese Angaben sehr wichtig sind, jedoch nur schrittweise in Erfahrung gebracht werden können.
Erst wenn es Aussagen zur Ergiebigkeit der Quelle gibt, kann ein Preismodell entwickelt werden. Dann bestimmt der Gemeinderat die Ausbauschritte, was wiederum die konkrete Akquise der Kunden nach sich zieht. »Dann erst können wir die Berechnung zur Wirtschaftlichkeit scharf stellen«, meinte Neusiedl. Die Pläne für das Fernwärmenetz wurden einstimmig befürwortet.
hol