„In München sind zahlreiche Eisenbahnüberfuhrungen in schlechtem baulichen Zustand“, weiß die städt. Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer. Eine davon ist die Lindwurmüberführung am KVR. Das Bauwerk weist erhebliche Bauschaden auf. Aus Sicherheitsgründen hatte die Bahn 2017 die Brücke abstützen müssen. Ab März 2024 will sie die Brücke durch einen Neubau ersetzen.
Der Bauausschuss des Stadtrats hat jetzt den vollständigen Umbau der Lindwurrmstraße zwischen dem Knoten Pocci- / Ruppert- und Implerstraße im Zug des Brückenbaus beschlossen. Von den insgesamt dafür veranschlagten Kosten von 48,5 Millionen Euro muss die Stadt über 31,1 Millionen aufbringen. Der Umbau soll 2024 beginnen und 2027 abgeschlossen sein.
Nach dem Umbau wird die Durchfahrtshöhe in der Unterführung, in der immer wieder Lkw steckenbleiben, 4,5 Meter betragen. Damit ist sie nicht nur für die ungehinderte Durchfahrt von Lkw ausgelegt, sondern auch für eine später mögliche Trambahn. Dazu muss die Straße um bis zu 1,10 Meter tiefergelegt werden. Weil sie dann die grundwasserführende Schicht erreicht, muss für die Fahrbahn eine Grundwasserwanne gebaut werden.
Die Anzahl der Fahrspuren unter der Brücke wird von fünf auf vier reduziert, um breitere Geh- und Radwege zu ermöglichen. Auch ein Aufgang zum geplanten Bahnhaltepunkt Poccistraße wird schon jetzt angelegt.
Im Winter 2023/2024 werden zunächst etwa drei Dutzend Bäume gefällt und Sparten umgelegt. Ab Juni 2024 werden in zwei je 14-tägigen Sperrpausen die alte Eisenbahnüberführung (halbseitig) abgebrochen, die Mittelunterstützung eingeschoben und die Hilfsbrücken eingebaut. Anschließend erfolgt der Neubau der Widerlager sowie der Brücke in Seitenlage. Im Oktober 2025 wird die Brücke in zwei erneuten 14-tägigen Sperren eingeschoben. Während des Brückenbaus muss Lindwurmstraße unter der Brücke aus Sicherheitsgründen für jeweils fünf Wochen komplett gesperrt werden. Ab Dezember 2025 soll die neue Brücke benutzt werden können.
Im Anschluss werden die Grundwasserwanne und die Verkehrsflächen bis voraussichtlich Ende 2027 hergestellt. Während der Bauzeit kann der Verkehr stadtauswärts einspurig in der Lindwurmstraße geführt werden; stadteinwärts werden Umfahrungsstrecken über Plinganserstraße, Herzog-Ernst-Platz, Radlkofer- und Poccistraße eingerichtet. Provisorische Geh- und Radwege werden in beiden Richtungen eingerichtet.