Die dritte Förderperiode (vom März 2022 bis Februar 2025) des Regionalmanagements München Süd-West (RMMSW) e.V. endet im Februar und somit auch die Projektbearbeitung der beiden aktuellen Förderprojekte Regionaler Landschaftspark Würm und Multimodale Mobilitätsstrategie. Dies feierten die Vertreter der bisherigen Mitgliedskommunen sowie das Regionalmanagement gebührend. Schließlich war es gelungen einen Masterplan für einen „Regionalen Landschaftspark Würm“ und die „Multimodale Mobilitätsstrategie Würmregion“ festzuzurren.
Beim „Regionalen Landschaftspark Würm“ konnte ein gemeinsames Leitbild erarbeitet werden, das die Vorzüge und die verbindenden Elemente hervorhebt. Bei der Mobilitätsstrategie stand die interkommunale und sozial gerechte Zusammenarbeit im Vordergrund. Themen, wie Carsharing, MVV-Nutzung, koordinierte Tempo-30-Zonen, Querung großer Straßen, Busangebote und auch die Diskussionen zur U-Bahnverlängerung nach Germering kamen hier auf den Tisch.
Neben allen Erfolgen traten nun viele Uneinigkeiten zu Tage. Denn vier der bisher acht Mitgliedergemeinden hatten im Vorfeld ihre Mitgliedschaft für den im Jahr 2015 gegründeten Verein gekündigt.
Krailling und Gauting traten bereits im letzten Sommer aus, Planegg erklärte jetzt seinen Austritt. In allen Fällen wiesen die Gemeinden auf die viel zu hohen Mitgliedsbeiträge von 13.000 Euro jährlich hin. Auch die Gemeinde Gräfelfing trat aus dem Verein aus. „Uns geht es nicht um das Geld“, erklärte Martin Feldner, dritter Bürgermeister Gräfelfings.
„Wir haben im Gemeinderat sehr lange diskutiert, wie große der Nutzen des Vereins überhaupt ist. 13.000 Euro jährlich spielten dabei nicht die Rolle. Ausschlaggebend war die Überlegung, ob der Aufwand den Nutzen rechtfertigt“, sagte Feldner weiter. „Auch wir haben tolle Konzepte, dafür brauchen wir keinen Verein. Es fehlt uns hier einfach an der Umsetzung, an der Zusammenarbeit, am praktischen Nutzen für unsere Bürger.“ Der gute Wille sei vorhanden, „aber die Zusammenarbeit mit den Behörden ist zäh. Da kommt wenig raus, das zermürbt.“
Harald Zipfel, Vereinsvorsitzender seit vier Jahren und Bürgermeister von Neuried in der zweiten Amtsperiode, kritisierte die mangelnde Beteiligung und das fehlende Feedback aus den Gemeinden. „Wir haben viele Sitzungen online veranstaltet, waren in den Gemeinderäten und haben uns präsentiert und hinterher telefoniert. Die Beteiligung war eher gering, das ist sehr frustrierend.“
Dabei müsste es allen Gemeinden um die gleichen inhaltlichen Fragen gehen. Schließlich hätten sie die „Vision 2035” gemeinsam beschlossen. Zipfel plädierte auf eine neue Satzung und wies darauf hin, dass genug Mittel vorhanden sind, um den Mitgliedsbeitrag vorerst komplett auszusetzen. Das würde allen Gemeinden die Möglichkeit eines Wiedereinstiegs ermöglichen.
„Wir müssen dabeibleiben und uns vernetzen. Gar nicht mehr miteinander zu sprechen, das ist die schlechteste Alternative“, bekräftigte Frieder Vogelsgesang, Vorsitzender des Pasing-Obermenzinger Bezirksausschusses. Natürlich seien die Diskussionen langwierig. Der Schlüssel sei es, die Verwaltungen mitzunehmen. „Die müssen schließlich die Umsetzung unserer Ideen und Projekte in die Wege leiten.“ Das Regionalmanagement habe viel mit der Stadt- und Landesentwicklung zu tun. „Und das finde ich wahnsinnig spannend. Ich bin gern dabei.“