Die Weltstadt mit Herz soll für Tiere herzlicher werden und eine Tierschutzbeauftrage oder einen Tierschutzbeauftragten bekommen. Das hat der Kreisverwaltungsausschuss des Stadtrats am Dienstag, 1. Oktober, beschlossen und damit dem Antrag der Fraktion Die Grünen - Rosa Liste zugestimmt. Die neue Position soll verschiedene Stellen aus der Verwaltung, die Bezirksausschüsse, den Tierschutzbeirat, Vereine, Verbände und die Zivilgesellschaft miteinander vernetzen sowie Impulse setzen und das Thema in der Öffentlichkeit bekannter machen.
„Für mehr Tierwohl gibt es in München damit bald einen festen Ansprechpartner oder eine feste Ansprechpartnerin. Das finden wir natürlich super!”, sagt Kristina Berchtold, Sprecherin des Tierschutzvereins München. Weniger erfreut zeigt sich der Verein darüber, dass die Stadt für diese neue Aufgabe keine eigene Stelle geschaffen, sondern lediglich im Kreisverwaltungsreferat eine bestehende darum erweitert hat. „Auch das äußerst geringe Budget von nur 10.000 Euro pro Jahr lässt und zweifeln, wie viel der oder die Tierschutzbeauftragte tatsächlich umsetzen kann”, gibt der Münchner Tierschutzverein zu bedenken. Es bleibe aber die Hoffnung, dass dieser gute erste Schritt fortgeführt, der Wert der Position erkannt und die finanziellen Mittel in Zukunft erhöht werden.
Auch auf Landesebene fordern die Grünen schon lange eine eigenstände, unabhängige Stabstelle Tierschutz in der Staatsregierung. „In etlichen Bundesländern gibt es diese längst. Hier hängt Bayern wieder meilenweit hinterher”, so Berchtold. Mitte Oktober soll im Umwelt-Ausschuss des Landtags über den aktuellen Antrag zur Einrichtung einer Landestierschutzstelle abgestimmt werden. Bisherige Anträge haben CSU und Freie Wähler immer abgelehnt.