Aus dem Sandkasten wachsen Gräser, die Beete im Kindergarten an der Waldstraße sind von Unkraut überwuchert, fröhliches Kinderlachen fehlt – seit ein paar Monaten ist die von der Gemeinde Gilching betriebene Einrichtung verwaist. Der Grund ist ein undichtes Holzdach. Seit November laufen die Voruntersuchungen. Seitdem sind die 66 Kinder und das Erzieherteam auf andere Einrichtungen in der Gemeinde verteilt. Lange stand ein Abriss des Gebäudes im Raum, doch die Gutachter haben jetzt „grünes Licht“ gegeben und das Gebäude als „sanierungsfähig“ beurteilt.
Über die feuchten Stellen im Dach hatten die Eltern und Erzieherinnen schon lange geklagt. Doch als im Herbst von einem Sachverständigen feuchte Stellen entdeckt wurden, musste schnell reagiert werden, „denn das ist bei einem Holzdach fatal“, so Bürgermeister Manfred Walter. Zwar sei keine akute Gefahr vom Dachtragwerk ausgegangen, doch bei Schneefall hätte das anders aussehen können. Deswegen mussten alle Decken im Gebäude überprüft werden. Doch das ist bei laufendem Kindergartenbetrieb nicht möglich. Deswegen wurde die Einrichtung vorsorglich geschlossen. Eine Kindergruppe kam im Hort an der Arnoldus-Grundschule unter, eine im Montessori-Kinderhaus und eine im Kinderhaus Argelsried.
Jetzt haben die Gutachten ergeben, dass das Dach bezüglich Standsicherheit und Tragfähigkeit noch so gut ist, dass saniert werden kann. Dazu musste die gesamte Unterkonstruktion des Daches beseitigt werden. „Die Ergebnisse sind in Summe positiv zu bewerten“, es gebe keine Gefährdung für Nutzer, teilte die Gemeinde mit. Untersucht wurden die Statik des Dachs, die Schadstoffbelastung in der Bausubstanz und in der Raumluft, sowie die Möglichkeit die Bausubstanz zu sanieren und dabei das Gebäude auch energetisch zu verbessern.
In einem ersten Bauabschnitt soll das Gebäude soweit saniert werden, dass die Kinder rechtzeitig zum nächsten Kindergartenjahr wieder einziehen können. In einem zweiten Bauabschnitt werden die Sanierungsarbeiten dann vollendet. Im ersten Bauabschnitt werden Wand- und Bodenbeläge renoviert, die Toiletten und die Küche saniert sowie die Kinderküchen und das Inventar erneuert. Die Elektrik wird instandgesetzt und schalldämmende Decken eingebaut.
Für eine nachhaltige Energieversorgung soll alles für Photovoltaik vorbereitet werden, die Heizgeräte werden ausgetauscht, Wände und Decken gedämmt und natürlich das Dach abgedichtet.
Viele Gilchinger werden die Botschaft, dass das Gebäude erhalten werden kann mit Erleichterung aufnehmen. Denn bis zum Neubau der Arnoldus-Grundschule in den 1970er-Jahren waren hier provisorisch Klassenzimmer untergebracht. „Ich bin 1973 eingeschult worden und habe dort die erste und zweite Klasse verbracht“, erinnerte sich Walter. Aus dem Provisorium wurde über die Jahre ein Dauerzustand als später der Kindergarten dort einzog. aus.