Im Theater am Burgerfeld verleihen Sebastian Schlagenhaufer und Ramon Bessel mutigen Kabarettisten aus der Zeit des Nationalsozialismus wieder eine Stimme.
„Der Herr Hitler kann froh sein, dass er nicht Kräuter heißt. Sonst müssten wir immer Heil Kräuter rufen“, soll Karl Valentin in den 1940er Jahren auf der Bühne gesagt haben. Ein Scherz, der im Dritten Reich nicht ungefährlich war.
Am Sonntag, 18. Februar, um 11 Uhr, präsentieren Sebastian Schlagenhaufer und Ramon Bessel in der Theaterhalle Chansons, Texte und kurze Szenen aus den Bühnenprogrammen mutiger Kabarettisten dieser schwierigen Zeit. Trotz des Drucks und der Gefahr gelang es Kabarettisten dennoch, das Nazi-Regime satirisch zu thematisieren. Viele wurden mit Berufsverboten belegt, manche in KZs deportiert, doch selbst dort versuchten einige, ihre Kritik mit Humor zum Ausdruck zu bringen. Wieder andere Künstler, vor allem mit jüdischem Hintergrund, verließen Deutschland. So fanden sich ab Ende der 1930er Jahre deutsche Kabarettisten auf der ganzen Welt verstreut. Aus Not und trotz sprachlicher Barrieren entstanden dadurch deutsche Kabarett-Ensembles von herausragender Qualität – sogar in New York.
Das Bühnenprogramm von Sebastian Schlagenhaufer und Ramon Bessel erzählt bewegend und humorvoll von Künstlern wie den Münchener Nachrichtern um Helmut Käutner über Werner Finck, kreativer Kopf der Berliner Katakombe, Fritz Grünbaum und dem Wiener Werkel bis zum Exilkabarett in den USA. Ergänzt wird das Programm um Hintergründe zum Leben, Wirken und Schicksal der Akteure, recherchiert, zusammengetragen und präsentiert von Sebastian Schlagenhaufer und Ramon Bessel, der am Klavier die 30er Jahre musikalisch lebendig werden lässt.
Matinee „Operation HEIL!Kräuter”
Sonntag, 18. Februar, 11 Uhr
Theater am Burgerfeld
Kartenvorverkauf
www.theater-marktschwaben.de/operation-heilkraeuter/
Vorverkaufsbüro: Freitags, 16 und 18 Uhr
Schlossplatz 1, Markt Schwaben