Veröffentlicht am 12.09.2024 11:45

Redaktionelle Qualität und publizistische Bedeutung


Von red
Preisverleihung der Stiftung Lesen 2017 (von links): Johannes Beetz (Münchner Wochenanzeiger), Petra Cyrus (ARD), Dr. Jörg F. Maas (Stiftung Lesen), Dr. Susanne Eisenmann (Präsidentin der Kultusministerkonferenz), Thomas Thiel (FAZ), Hatice Akyün (ZEITmagazin), Heinrich Meyer (Stiftung Presse-Haus NRZ). (Foto: Michael Wagner)
Preisverleihung der Stiftung Lesen 2017 (von links): Johannes Beetz (Münchner Wochenanzeiger), Petra Cyrus (ARD), Dr. Jörg F. Maas (Stiftung Lesen), Dr. Susanne Eisenmann (Präsidentin der Kultusministerkonferenz), Thomas Thiel (FAZ), Hatice Akyün (ZEITmagazin), Heinrich Meyer (Stiftung Presse-Haus NRZ). (Foto: Michael Wagner)
Preisverleihung der Stiftung Lesen 2017 (von links): Johannes Beetz (Münchner Wochenanzeiger), Petra Cyrus (ARD), Dr. Jörg F. Maas (Stiftung Lesen), Dr. Susanne Eisenmann (Präsidentin der Kultusministerkonferenz), Thomas Thiel (FAZ), Hatice Akyün (ZEITmagazin), Heinrich Meyer (Stiftung Presse-Haus NRZ). (Foto: Michael Wagner)
Preisverleihung der Stiftung Lesen 2017 (von links): Johannes Beetz (Münchner Wochenanzeiger), Petra Cyrus (ARD), Dr. Jörg F. Maas (Stiftung Lesen), Dr. Susanne Eisenmann (Präsidentin der Kultusministerkonferenz), Thomas Thiel (FAZ), Hatice Akyün (ZEITmagazin), Heinrich Meyer (Stiftung Presse-Haus NRZ). (Foto: Michael Wagner)
Preisverleihung der Stiftung Lesen 2017 (von links): Johannes Beetz (Münchner Wochenanzeiger), Petra Cyrus (ARD), Dr. Jörg F. Maas (Stiftung Lesen), Dr. Susanne Eisenmann (Präsidentin der Kultusministerkonferenz), Thomas Thiel (FAZ), Hatice Akyün (ZEITmagazin), Heinrich Meyer (Stiftung Presse-Haus NRZ). (Foto: Michael Wagner)

Medien werden heute anders genutzt als vor zehn oder 20 Jahren: Zeit, die Menschen mit „Sozialen” Medien verbringen, steht nicht mehr für das Lesen von Zeitungen zur Verfügung. Die Auflagenzahlen der Tageszeitungen sind daher erheblich gesunken. Diese Lücke haben die kostenlosen Wochenanzeiger für viele Leser geschlossen: Berichte über vor Ort elementare Einrichtungen wie Schulen oder bürgerschaftliches Engagement finden sich nirgends noch in so großem Umfang wie in den Wochenanzeigern. Längst kann sich deren redaktionelle Qualität, publizistische Bedeutung und Innovationskraft mit der anderer Medien messen.
Elf mal wurden allein die Münchner Wochenanzeiger seit 2015 für ihre journalistische Arbeit ausgezeichnet - von so unterschiedlichen Organisationen wie der Stiftung Lesen, der Caritas und dem Bundesverband kostenloser Wochenzeitungen.

„Eine mustergültige Leistung”

2017 vergab der BVDA den 1. Preis (Durchblick) für die Generationenausgabe der Münchner Wochenanzeiger. Prof. Michael Haller (Universität Leipzig) begründete die Jury-Entscheidung:

„'Du bist nicht allein' / 'Generationen füreinander' macht das, was vor allem lokale Medien leisten sollten: die Menschen, die in getrennten Welten leben, über die Zeitung miteinander ins Gespräch zu bringen. Dass gilt in besonderem Maße für die Generationen. Und dies zeigt der Wochenanzeiger in exemplarischer Weise. Die Redaktion fand die genau richtigen Themen, für die sich alle drei Generationen interessieren, vom Telefon über das Haustier bis hin zu so heiklen Fragen wie die der Sterbebegleitung. Stets mit Augenmaß und in der richtigen Tonhöhe. Und stets auch so aufbereitet, dass die Leser einen Nutzwert haben. Eine mustergültige Thematisierungsleistung!

    „Vielfalt auf den Punkt bringen”

    Neben 3sat und Süddeutscher Zeitung erhielten die Münchner Wochenanzeiger 2015 den Münchner Sozialcourage-Medienpreis für werteorientierten Journalismus. Die Wochenanzeiger hatten 160 bürgerschaftlich tätige Menschen porträtiert - vom Schulweghelfer über den Hospizbegleiter bis hin zu Feuerwehrmann und Lesepaten. Kardinal Reinhard Marx meinte dazu:

    „Komplexität reduzieren, einfach sprechen, eine Botschaft haben, Vielfalt auf den Punkt bringen, den Fokus auf die handelnden Personen legen und Farbigkeit, Höhen und Tiefen zeigen. Darauf kommt es an.”

      „Informativ, aber nicht belehrend”

      Die 2020 ausgezeichnete Nachhaltigkeitsausgabe der Münchner Wochenanzeiger war ein Kompendium mit 500 lesernahen Beiträgen (z.B. „Wieviel ist ein Kilogramm CO2? Wie ist Ihre persönliche CO2-Bilanz?“, „Für beinahe einen Zentner CO2 mailen - Was kosten Mails?“). Über 300 Menschen haben Dinge geschildert, die jeder für etwas mehr Nachhaltigkeit im Alltag tun kann. 100 Vereine, Gemeinden und Initiativen haben ihre lokalen Projekte (vom Anlegen einer Blühwiese bis zum verpackungsfreien Einkaufen) vorgestellt. Die Jury wertete:

      „Das ist Leser- und Verbrauchernähe, wie man sie sich vorstellt: informativ, aber nicht belehrend, mit vielen guten Beispielen und Alltagstipps.“

        „Absolut preiswürdig”

        Viele Menschen tragen im Alltag Entscheidendes zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft bei. Das kann eine ehrenamtliche Tätigkeit sein, der gute Abschluss einer Schule oder Ausbildung, die Kindererziehung als Mutter oder Vater, der Einsatz im Beruf, das sachliche Debattieren politischer Fragen, das freundliche Wort an der Supermarktkasse. Die Münchner Wochenanzeiger ließen Menschen erklären, wovor sie Respekt haben. 2019 zeichnete der BVDA diese „Respekt-Ausgabe” der Münchner Wochenanzeiger. mit dem „Durchblick” (1. Platz) aus. Oscar Tiefenthal (Evangelische Journalistenschule) erläuterte seitens der Jury:

        „Das Ertragenkönnen von anderen Meinungen und der respektvolle Umgang miteinander sind nicht  selbstverständlich in Zeiten von 'Hate speech' und 'Lügenpresse'. In der politischen Debatte und in den sozialen Medien wird wenig Rücksicht genommen. Umso bemerkenswerter ist die Aktion des Münchner Wochenanzeigers. Absolut preiswürdig.”

          „Wert des Lesens nahe bringen”

          Neben ZEITmagazin, FAZ und ARD vergab die Stiftung Lesen 2017 ihren Dietrich-Oppenberg-Preis an die Münchner Wochenanzeiger für die Schwerpunktausgabe „Lesen”. Die Wochenanzeiger hatten Beiträge u.a. über Lesepaten, Schulprojekte in den Vierteln und Alphabetisierungsangebote veröffentlicht. Dazu zeigten fast 30 öffentlich zugängliche Bibliotheken ihren jeweiligen „Leseschatz” und damit die Vielfalt der Welt, in die man mit Büchern eintauchen kann. Dr. Jörg F. Maas (Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen) begründete die Auszeichnung für die Münchner Wochenanzeiger:

          „Über einen Zeitraum von drei Wochen wurde das Lesen in den Mittelpunkt mehrerer Ausgaben der Münchner Wochenanzeiger gerückt. Dem Redaktionsteam ist es gelungen, seinen Lesern den Wert des Lesens als Kernkompetenz und Kulturtechnik in seiner Vielfalt nahe zu bringen.”

            Ausgezeichnete Beiträge

            Der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising, der Bundesverband kostenloser Wochenzeitungen (BVDA) und die Stiftung Lesen haben die Münchner Wochenanzeiger in den vergangenen Jahren mit diesen Medienpreisen ausgezeichnet:

            • 2015 Medienpreis Durchblick (BVDA) - Sonderpreis für die Serie „Lokal einkaufen”
            • 2016 Medienpreis Sozialcourage (Caritas) für die Serie „Besondere Menschen”
            • 2017 Dietrich-Oppenberg-Preis (Stiftung Lesen) für die Schwerpunktausgabe „Lesen”
            • 2017 Medienpreis Durchblick (BVDA) - 1. Preis in der Kategorie Leser- und Verbrauchernähe für die Generationenausgabe
            • 2018 Medienpreis Durchblick (BVDA) - 2. Preis in der Kategorie Leser- und Verbrauchernähe für die Serie „Leben und Tod”
            • 2019 Medienpreis Durchblick (BVDA) - 1. Preis in der Kategorie Leser- und Verbrauchernähe für die Serie „Respekt”
            • 2020 Medienpreis Durchblick (BVDA) - 1. Preis in der Kategorie Leser- und Verbrauchernähe für die Nachhaltigkeitsausgabe „Legen Sie bitte Ihre Säge weg”
            • 2021 Medienpreis Durchblick (BVDA) - 2. Preis in der Kategorie Leser- und Verbrauchernähe für die Serie „Reste-Rezepte”
            • 2021 Medienpreis Durchblick (BVDA) - 3. Preis in der Kategorie Corona-Mutmacher für die Serie „Freude”
            • 2023 Medienpreis Durchblick (BVDA) - 3. Preis in der Kategorie Leser- und Verbrauchernähe für die Beiträge zum Lehrermangel
            • 2024 Medienpreis Durchblick (BVDA) - 2 . Preis in der Kategorie Leser- und Verbrauchernähe für die Leseraktion zu rücksichtslos abgestellten E-Scootern.
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