Auf der großen Baustelle an der Hohenlindener Straße konnte im Dezember ein Meilenstein gefeiert werden: das Richtfest für den Neubau des Proben- und Werkstättenzentrums für das Bayerische Staatsschauspiel.
„Spatenstich war vor rund eineinhalb Jahren im Juni 2023. Die Fertigstellung unter Federführung des Staatlichen Bauamts Regensburg ist für Dezember 2026 geplant. Das ist beeindruckend”, freute sich Bayerns Bauminister Christian Bernreiter: „Die kurze Bauzeit ist dem Totalunternehmer-Modell zu verdanken, das der Freistaat hier gezielt und erfolgreich einsetzt.”
Die bayerische Staatsregierung hatte im Zuge der Kulturkaskade des Freistaats den dringend notwendigen Neubau beauftragt. Die Werkstätten und die Probebühnen des Staatsschauspiels sind derzeit noch in verschiedenen Gebäuden über ganz München verteilt. Der Neubau ermöglicht eine dauerhafte, zeitgemäße und den Anforderungen entsprechende Unterbringung der Theaterproduktionsstätten für das Bayerische Staatsschauspiel mit seinen Spielstätten in Residenztheater, Marstall und Cuvilliéstheater. Insgesamt investiert der Freistaat rund 196 Millionen Euro in das Projekt.
„Ein riesiger Akt der Freude für unser Bayerisches Staatsschauspiel”, meinte Bayerns Kunstminister Markus Blume: „Unser Staatsschauspiel steht für modernstes Ensembletheater auf höchstem Niveau. Große Theaterkunst auf der Bühne erfordert umfangreiche Vorbereitungen hinter der Bühne: Mit dem Neubau schaffen wir einen Ort der kurzen Wege und geben Darstellern und Deko ein gemeinsames Zuhause. Herzlichen Dank an die Bauverwaltung und die Handwerker, die für Rekordgeschwindigkeit beim Bau sorgen!”
Das neue Proben- und Werkstättenzentrum entsteht auf dem staatseigenen Grundstück in der Hohenlindener Straße, günstig gelegen an der Fahrstrecke zwischen dem Residenztheater in der Innenstadt und dem Kulissenlager des Bayerischen Staatsschauspiels in Poing. Steht man auf dem Dach des 27 Meter hohen Gebäudes, hat man direkte Sicht auf das Residenztheater im Stadtzentrum.
In den sechs Obergeschossen und der Unterkellerung des nördlichen Gebäudeteils entstehen insgesamt rund 12.500 Quadratmeter Nutzfläche in einem kompakten L-förmigen Baukörper. Die effiziente Nutzung des knappen Grundstücks ermöglicht die Integration eines funktionalen Logistik- und Betriebshofs. Die Stellplätze für den betriebseigenen Fuhrpark und für Mitarbeitende sind in der Tiefgarage im Untergeschoss verortet.
Sichtbetonfertigteile im Erdgeschoss und Faserzementwellplatten in den Obergeschossen, die durch horizontale Fensterbänder mit Reliefbändern gegliedert werden, erzeugen eine harmonische Fassadengestaltung. Nach Norden orientierte Sheddächer belichten den Malsaal im 5. Obergeschoss blendfrei mit natürlichem Tageslicht. Teilbereiche der Fassade werden begrünt.
Sowohl die drei Probebühnen als auch Schlosserei, Schreinerei, Montagehalle, Malsaal, Kostümfundus, Requisitenfundus und Lagerflächen werden mit großen Raumlichten und weitgehend stützenfrei als technisch komplexe Stahlbetonkonstruktion und mit modernster technischer Gebäudeausstattung ausgeführt. Der Neubau erfüllt die Anforderungen eines Niedrigstenergiegebäudes. Die Wärmeversorgung erfolgt durch Fernwärme.Das Flachdach wird extensiv begrünt und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet.