Veröffentlicht am 19.10.2023 12:30

RosaParkt rollt los


Von Livia Schommer
Der umgebaute Bus von IMMA, der Initiative für Münchner Mädchen, steht immer dienstags von 15.30 bis 20 Uhr am Moosacher St.-Martins-Platz. (Foto: IMMA e.V./Caroline Marot)
Der umgebaute Bus von IMMA, der Initiative für Münchner Mädchen, steht immer dienstags von 15.30 bis 20 Uhr am Moosacher St.-Martins-Platz. (Foto: IMMA e.V./Caroline Marot)
Der umgebaute Bus von IMMA, der Initiative für Münchner Mädchen, steht immer dienstags von 15.30 bis 20 Uhr am Moosacher St.-Martins-Platz. (Foto: IMMA e.V./Caroline Marot)
Der umgebaute Bus von IMMA, der Initiative für Münchner Mädchen, steht immer dienstags von 15.30 bis 20 Uhr am Moosacher St.-Martins-Platz. (Foto: IMMA e.V./Caroline Marot)
Der umgebaute Bus von IMMA, der Initiative für Münchner Mädchen, steht immer dienstags von 15.30 bis 20 Uhr am Moosacher St.-Martins-Platz. (Foto: IMMA e.V./Caroline Marot)

RosaParkt, das neue mobile Angebot für Mädchen und junge Frauen, hat seine Route aufgenommen. Der umgebaute Bus des Vereins IMMA (Initiative für Münchner Mädchen) steht seit kurzem immer dienstags bis freitags in unterschiedlichen Münchner Stadtteilen, darunter auch jeden Dienstag in Moosach. Der Bus bietet Mädchen und jungen Frauen zwischen zehn und 21 Jahren einen sicheren und vertrauten Raum, in dem sie Spaß haben, sie selbst sein, sich austauschen und Unterstützung bei Problemen bekommen können.

Im Jahr 2020 beschloss der Münchner Stadtrat einen mobilen Treff für Mädchen und junge Frauen, der an sechs Tagen die Woche in sechs Stadtteilen Halt machen soll. Der Antrag für den Bus kam aus den Stadtratsfraktionen von SPD/Volt und den Grünen/ Rosa Liste. „Wir haben in München mehr als 100 Freizeitstätten für Kinder- und Jugendliche – aber nur zwei Mädchentreffs. Der mobile Mädchentreff schließt gleich an mehreren Standorten eine Lücke”, erläutert Münchens Zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden. Warum es ein geschlechtshomogenes Angebot brauche, betont die SPD-Stadträtin Micky Wenngatz bei der Vorstellung des neuen Angebotes: „Mädchen und junge Frauen und alle, die sich als solche fühlen, benötigen dringend Treffmöglichkeiten, die nur für sie da sind. Sie brauchen einen geschützten Raum für Spaß und Spiel, für Begegnungen und Austausch untereinander. So ein Treff dient auch als Anlaufstelle in belastenden Lebenssituationen und leistet einen wichtigen Beitrag in der offenen Jugendarbeit.”

Möglichkeit, Mädchen zu erreichen

Die Ausschreibung für den mobilen Treff gewann IMMA. Der Verein, der insgesamt zehn Einrichtungen betreibt, ist seit 37 Jahren ein fester Bestandteil der Münchner Mädchenarbeit und arbeitet in der Tradition eines feministisch-parteilich orientierten Ansatzes. „IMMA unterstützt alle Mädchen und junge Frauen mit ihren Themen, Frage- und Problemstellungen. Mit RosaParkt haben wir eine weitere Möglichkeit, um sie zu erreichen und für sie da zu sein”, erklären IMMAs geschäftsführende Vorständinnen Gundula Brunner und Sabine Wieninger. Vom Zuschlag bis zum fertigen Bus war es ein langer Weg: Neben dem Kauf eines geeigneten Linienbusses, über den Umbau und die Außengestaltung – bei der Klientinnen der IMMA unter Anleitung der Münchner Künstlerin Naomi Lawrence beteiligt waren – musste auch ein ganz neues Team sowie Busfahrerinnen gefunden werden. „Der neue mobile Mädchentreff ist ein Ort, den die Besucherinnen zu ihrem eigenen machen können und in dem sie kompetente Ansprechpartnerinnen vorfinden”, sagen Gundula Brunner und Sabine Wieninger.

Schutz, Hilfe und Beratung

Der partizipative Ansatz umfasst nicht nur die Gestaltung des Innenraums, sondern auch das Programm des offenen Freizeittreffs. Das Angebot soll sich ganz nach den Interessen und Bedarfen der Besucherinnen richten. „RosaParkt möchte Mädchen befähigen und dabei unterstützen, ihre Fähigkeiten und Bedürfnisse besser kennenzulernen, ihre Ideen selbst umzusetzen und sie zu empowern. Der Mädchenbus wird ein Raum, in dem sich Mädchen den gesellschaftlichen Rollenerwartungen an sie bewusst werden sollen, um frei zu entscheiden, wie sie darauf reagieren wollen”, erklärt Kristin Hopf, Einrichtungsleiterin bei IMMA. Da der eingetragene Verein auch immer für Schutz und Hilfe steht, bietet das Team aus insgesamt vier Sozialpädagoginnen zudem Kurzberatungen bei unterschiedlichen Problemlagen an. Im Bus steht den Besucherinnen hierfür ein eigener Bereich zur Verfügung. Bei Bedarf werden die Mädchen und jungen Frauen zu anderen IMMA-Einrichtungen weitervermittelt und begleitet.

Immer dienstags am St.-Martins-Platz

Der Bus steht Dienstag bis Freitag jeweils von 15.30 bis 20 Uhr in einem festen Stadtbezirk. In Moosach parkt „Rosa” aktuell immer dienstags am St.-Martins-Platz. Dazu können sich vorerst Mädchen und junge Frauen aus den Bezirken Sendling, Schwanthalerhöhe, Sendling-Westpark und Neuhausen-Nymphenburg über den Bus freuen. Künftig soll „Rosa” noch in zwei weiteren Stadtbezirken parken und das Angebot auf Montag bis Samstag ausgedehnt werden.

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