Zur letzten Bürgerversammlung in diesem Jahr begrüßten Stadträtin Kathrin Abele und Bezirksausschuss-Vorsitzender Josef Mögele in Laim. Rund 300 Stadtteilbewohner waren in die Dreifachsporthalle der Grund- und Mittelschule an der Schrobenhausener Straße gekommen, um sich über aktuelle Entwicklungen im Viertel zu informieren. Die Großbaustellen, aber auch der Projektstand für das Kulturzentrum sowie der Baufortschritt in der „Alten Heimat“ gehörten zu den wichtigen Themen. Die Laimer kamen aber auch, um eigene Anträge und Anfragen einzureichen. Knapp 40 Bürgeranliegen kamen zur Sprache.
„München wächst“, erklärte Stadträtin Kathrin Abele zu Beginn der Versammlung. Lebten vor zehn Jahren noch 1,46 Millionen Menschen in München, zähle die Stadt inzwischen 1,58 Millionen Einwohner. Prognostiziert sei bis zum Jahr 2023 ein weiterer Anstieg auf 1,72 Millionen. Und auch im Stadtteil Laim wachse die Einwohnerzahl: Von 54.034 im Jahr 2014 auf nun 56.761 Einwohner. Der Bezirksausschuss Laim (BA 25) kümmert sich um zahlreiche Bürgeranliegen vor Ort. 124.000 Euro standen dem Gremium für Bürger- und Stadtbezirksprojekte heuer zur Verfügung. Damit wurden 31 Projekte bezuschusst, darunter auch Eigenveranstaltungen wie etwa die Adventskonzerte: Noch einmal zu erleben am Freitag, 13. Dezember, zwischen 10.30 Uhr und 11.30 Uhr beim Bauermarkt am Laimer Anger.
Wachsende Stadtbevölkerung bedeutet u.a. die Notwendigkeit den öffentlichen Nahverkehr auszubauen. Laim trifft es mit gleich mehreren Großbaustellen: Der Bau der Tramtrasse und die Erneuerung der Wasserleitungen entlang der Fürstenrieder Straße fallen aktuell am stärksten ins Gewicht. Auch der Bau der U-Bahn-Verlängerung Richtung Pasing läuft noch, ebenso das Bauprojekt am Laimer S-Bahnhof. „Viel auf einmal“, erklärt Josef Mögele. Zu den belastenden Auswirkungen der Megabaustellen gehöre u.a. der verstärkte Parksuch- sowie der Schleichverkehr, der in den umliegenden Wohnstraßen zu beklagen ist, aber auch die starke Behinderung des öffentlichen Nahverkehrs, weil nun Busse und Straßenbahnen nicht mehr regulär verkehren. Im Vorfeld, so hätte es sich Mögele gewünscht, hätte man intensiver über die besten Lösungen zur verkehrlichen Regelung sprechen müssen. Jetzt aber müssten „alle Seiten sehr kollegial miteinander umgehen“, so Mögele. So schienen es auch die Laimer zu sehen. Nur zwei Bürger hatten sich wegen der Großbaustellen zu Wort gemeldet.
Die „Alte Heimat“ werde weiterhin erneuert, berichtete Mögele. Die meisten Bauabschnitte seien inzwischen fertiggestellt, nun steht der Abbruch und Neubau des Thomas-Wimmer-Hauses (Burgkmairstraße) an. „Ein großes Ärgernis“ hingegen stelle das Kulturzentrum dar, das als gemeinsames Haus für Laim und Sendling-Westpark in der Ludwigshafenerstraße angedacht ist. Der Bau des Zentrums, das für das gesellschaftliche Zusammenleben so wichtig sei, scheine jedoch auf den „St. Nimmerleinstag verschoben“, beklagt Mögele.
Die Laimer scheinen aber verstärkt mit anderen Themen beschäftigt: Großen Zuspruch erhielten etwa Anträge nach Rückzahlung unrechtmäßig abgerechneter Heizkosten der Münchner Wohnen bzw. finanzieller Entlastung jener, die in enorme Rückzahlungslast gerieten. Gehwegparkten, Müll oder Lärm durch Gaststättenbetrieb wurden abgestimmt. 29 Anträge insgesamt sowie neun Anfragen und ein Appell, der viel Zuspruch fand. Dieser richtete sich an die Laimer mit der Bitte, zu Silvester auf Böller zu verzichten.