Veröffentlicht am 24.09.2024 09:58

Schwer getroffen: Unglücke in Trudering


Von red

Die 1980er-Jahre werden für Trudering zu Katastrophenjahren: Am 12. Juli 1984 richtet ein Unwetter mit Hagelkörnern, so groß wie Hühnereiern, schwere Schäden an. Gewächshäuser und Freilandkulturen werden vollkommen zerstört. Neben Trudering wird auch Haar schwer getroffen. Der Sachschaden beträgt in Summe rund drei Millarden D-Mark.

Am 30. August 1984 explodiert eine »Cessna 172« mit vier Männern an Bord auf dem Riemer Flugfeld, nur 200 Meter vom Wohngebiet entfernt. Am 11. August 1987 streift ein zweimotoriges Geschäftsflugzeug vor der Landung das Drive-In-Restaurant von McDonald’s an der Wasserburger Landstraße, dessen Pavillon abbrannte. Ein Bus der Linie 192 und mehrere Autos geraten in Brand, neun Menschen sterben. Am 12. Mai 1989 stürzt kurz nach dem Start eine einmotorige Privatmaschine auf ein Wohnhaus in Kirchtrudering. Die vier Insassen sterben. Diese Flugunfälle besiegeln nicht das Schicksal des Riemer Flughafens, denn die Verlegung ins Erdinger Moos ist längst beschlossen, aber sie bestätigen die Entscheidung.

Als die U-Bahn in Richtung Messe verlängert wird, ereignet sich wieder ein Unglück in Trudering: Am Abend des 20. September 1994 tut sich bei Bauarbeiten nahe dem S-Bahnhof in der Truderinger Straße plötzlich ein Krater im Boden auf. Ein Bus stürzt hinein. Der Fahrer öffnet geistesgegenwärtig noch die Türen, durch die sich manche Passagiere retten. Im Heck des Fahrzeugs, das voll Wasser läuft, sterben jedoch eine Frau und ein Mann. Die Leiche eines Bauarbeiters, der den Busfahrer vor dem Unglück warnen wollte, wird erst nach Monaten aus der Grube geborgen. Das Busunglück von Trudering mit drei Toten und über 30 Verletzten ist das schlimmste Unglück in der Geschichte des U-Bahn-Baus in München.

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