Veröffentlicht am 04.12.2024 11:02

Seit 40 Jahren im Dienst: Chef-Animateur Wolfgang Scherf seit 40 Jahren im Dienst


Von red
Die Aufsichtsratsvorsitzende der Sozialservice-Gesellschaft (SSG) des BRK, Brigitte Meyer, und SSG-Geschäftsführer Christian Pietig (r.) überreichen Wolfgang Scherf die Ehrenurkunde zum 40-Jährigen. (Foto: Klaus D. Wolf)
Die Aufsichtsratsvorsitzende der Sozialservice-Gesellschaft (SSG) des BRK, Brigitte Meyer, und SSG-Geschäftsführer Christian Pietig (r.) überreichen Wolfgang Scherf die Ehrenurkunde zum 40-Jährigen. (Foto: Klaus D. Wolf)
Die Aufsichtsratsvorsitzende der Sozialservice-Gesellschaft (SSG) des BRK, Brigitte Meyer, und SSG-Geschäftsführer Christian Pietig (r.) überreichen Wolfgang Scherf die Ehrenurkunde zum 40-Jährigen. (Foto: Klaus D. Wolf)
Die Aufsichtsratsvorsitzende der Sozialservice-Gesellschaft (SSG) des BRK, Brigitte Meyer, und SSG-Geschäftsführer Christian Pietig (r.) überreichen Wolfgang Scherf die Ehrenurkunde zum 40-Jährigen. (Foto: Klaus D. Wolf)
Die Aufsichtsratsvorsitzende der Sozialservice-Gesellschaft (SSG) des BRK, Brigitte Meyer, und SSG-Geschäftsführer Christian Pietig (r.) überreichen Wolfgang Scherf die Ehrenurkunde zum 40-Jährigen. (Foto: Klaus D. Wolf)

„Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an”, sang Udo Jürgens schon 1977. Sieben Jahre später begann Wolfgang Scherf im Seniorenwohnen Kieferngarten des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) seine Arbeit. Für den Chef-Animateur sollte der Schlager zum Programm werden. Denn als der ausgebildete Erzieher und studierte Sozialpädagoge im Kieferngarten startete, gab es für die Bewohner nur ein spärliches Freizeitangebot. „Ein paar Feiern und Ausflüge, das war's”, erinnert sich der heute 66-Jährige.

Clubähnliches Freizeitangebot aufgebaut

Ursprünglich hatte er nur zwei Jahre im Seniorenwohnen arbeiten wollen. Daraus sind nun 40 Jahre geworden. Für dieses Dienstjubiläum wurde Scherf unlängst geehrt. In dieser Zeit hat der leidenschaftliche Volleyballspieler und Familienvater ein Freizeitangebot für die Senioren in den Häusern aufgebaut, das einem Ferien-Club gleicht. Vom klassischen Gedächtnistraining über Tanz- und Gymnastikrunden bis zu Englisch-Talks sowie Bastel- und Spielenachmittagen gibt es jede Woche eine Fülle an Terminen, die für Kurzweil sorgen. Eine eigens dafür herausgegebene Wochenzeitung liefert einen Plan und sorgt so für den nötigen Überblick.

Der Vereinsamung wird vorgebeugt

Hinzu kommen organisierte Ausflüge in die bayerischen Alpen oder in die Münchner Stadtteile. Und auch die Anzahl der Feste ist unter Scherfs Leitung rapide gestiegen: Oktoberfest, Silvesterparty, Sommer- und Frühlingsfest – die Liste ist lang. Wem das nicht genügt, der kann zudem Konzerte und Kleinkunstabende im Kieferngarten besuchen. Doch warum so viel Trubel? Das Durchschnittsalter der Senioren im Haus liegt bei 84 Jahren. Scherf kennt die Antwort: „Wir wollen der Vereinsamung entgegenwirken”. Denn Einsamkeit im Alter sei eine Volkskrankheit. Deshalb werben Scherf und seine beiden Kolleginnen auch dafür, mit dem Einzug ins Seniorenwohnen nicht zu lange zu warten. Denn in Gemeinschaft – Scherf spricht von der Kieferngarten-Familie – würde der Lebensabend zu einer „Mordsgaudi!” Statt allein vor dem Fernseher zu sitzen, feiern im Kieferngarten fast 400 Menschen in drei Wochen gemeinsam Silvester, inklusive Galadinner.

Sport dient als Ausgleich

Bei so viel Engagement: Was macht Wolfgang Scherf zum Ausgleich? „Vor allem Sport”, sagt der Geehrte. Doch bringt der Job im Vergleich zu Sozialpädagogen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, einen Vorteil: „Ich nähere mich meinen Klienten altersmäßig an”, sagt Scherf, der als Komödiant auch eigene Sketche auf die Bühne im Kieferngarten bringt. Ob und wann er selbst ins Seniorenwohnen einzieht, weiß Scherf noch nicht. „Aber es braucht sicher ein paar Jahre Abstand”, sagt er. Sonst bleibe er der Animateur im Haus.

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