Es sind zwar noch viele Fragezeichen zu beseitigen, doch das Thema Schwimmbad für Allach und den gesamten Nordwesten von München ist inzwischen mehr als nur eine Forderung von Bürgerinnen und Bürgern. Mit der strategischen Neuausrichtung der Sportentwicklungsplanung, die im September letzten Jahres beschlossen wurde (wir berichteten), ist der Bedarf offiziell anerkannt worden.
Der Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) stimmte nun auf seiner Februarsitzung mehrheitlich einer Sitzungsvorlage des Ausschusses für Arbeit und Wirtschaft zu, in der ausdrücklich betont wird, dass mit dem Wachstum der Stadt auch die Infrastruktur der öffentlichen Schwimmbäder mitwachsen sollte.
„Die größeren Bauprojekte, die im Münchner Norden geplant sind, führen zu einer erheblichen Verschiebung in der Altersstruktur des jeweiligen Gebietes, da in Neubaugebieten häufiger junge Familien mit Kindern einziehen. Die Stadtbezirke Moosach (+ 27,4%) und Allach-Untermenzing (+30,7%) liegen dabei noch deutlich über der stadtweiten Wachstumsprognose (14% bis 2040; Anm. d. Red.). Der Bedarf an weiteren Schwimmbädern wird deshalb vor allem in den dicht besiedelten Stadtbezirken bzw. in den Stadtbezirken mit einem hohen geplanten Zuzug gesehen”, heißt es weiter.
Als die zwei größten Herausforderungen werden in dem Papier die Standortsuche und die Wirtschaftlichkeit genannt. Die Stadtwerke München haben selbst keine adäquaten Flächen in petto. Eventuell könnte ein Bad in unmittelbarer Nachbarschaft der geplanten neuen Bezirkssportanlage entstehen, für die bereits eine Sportvorbehaltsfläche südlich der Ludwigsfelder Straße gesichert wurde und wohl auch schon Voruntersuchungen laufen. Da der Standort an das Landschaftsschutzgebiet Angerlohe grenzt, müssen Fragen der Flächenneigung, des Arten- und Lärmschutzes sowie der verkehrlichen Anbindung geklärt werden.
Deutlich wird auch, dass ein neues Bad nicht kostendeckend arbeiten wird. Die Vorlage nennt entsprechende Zahlen: „Bei Planung und Ausführung eines Hallenbades ist mit Investitionskosten von ca. 30 bis 40 Millionen Euro zu rechnen. Zudem wird unter der Annahme der aktuellen Eintrittspreise das jährlich erwirtschaftete Defizit um ca. zwei bis drei Millionen Euro erhöht.”
Wann mit dem Bau eines Hallenbades gerechnet werden kann, wird in der Beschlussvorlage nicht ausgeführt. Dennoch meinte BA-Vorsitzender Pascal Fuckerieder: „Wir sind so weit, wie nie zuvor.” Über Fortschritte will sich das Stadtteilgremium regelmäßig informieren lassen.
Die Sitzungsvorlage wurde im Bezirksausschuss gegen sechs Stimmen beschlossen. Wie Julia Zimprich (Grüne) betonte, habe ihre Fraktion Probleme mit dem Standort direkt an der Angerlohe und der Erschließung mit einer Straße über die Felder.