Der Fußball-Bundesligist SC Freiburg zieht sich von der Social-Media-Plattform X (früher Twitter) des amerikanischen Milliardärs Elon Musk zurück, weil dort nach Ansicht des Clubs „Werte wie Vielfalt und Toleranz, für die der Verein mit seiner Satzung steht, mit Füßen getreten” werden. Vor den Sport-Club hatten bereits der SV Werder Bremen und der FC St. Pauli ihren Rückzug von X bekannt gegeben.
Die Freiburger erklärten in einer Abschiedsnotiz, die sie auf X und der vereinseigenen Website veröffentlichten: „Ein Verbleib auf der Plattform lässt sich vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung von X nicht mehr rechtfertigen.” Die rasante Radikalisierung der Plattform, der auch Inhaber Musk persönlich Vorschub leiste, mache sich „durch eine Flut von Hass, Hetze und Verschwörungstheorien bemerkbar”. Regulierung und Sanktionen fänden dort kaum noch statt. Es sei deshalb ein Punkt erreicht, an dem man sich kein „weiter so” mehr leisten wolle.
2022 übernahmen Musk und eine von ihm geführte Investorengruppe den früher als Twitter bekannten Kurznachrichtendienst. Über die genaue Aktionärsstruktur ist öffentlich wenig bekannt. Als zweitgrößter Anteilseigner gilt die Kingdom Holding aus Saudi-Arabien. Der SC Freiburg will stattdessen erste Schritte auf der Plattform Bluesky gehen und lädt seine mehr als 307.000 Follower ein, dem Klub dorthin zu folgen, um tagesaktuelle Inhalte zu erfahren. Auf Bluesky sind auch Werder Bremen und der FC St. Pauli inzwischen aktiv. Seit Februar 2024 ist der als gemeinnützige Gesellschaft gegründete Dienst öffentlich zugänglich, er wird als „Twitter-ähnlich” beschrieben und verzeichnet rasant steigende Nutzerzahlen. (as)