Unter dem Motto „Spiel der Erinnerung und Solidarität” wurde ein Freundschaftsspiel zwischen dem TSV Maccabi München und Amateurkickern des TSV 1860 München am Dienstagabend in Riem ausgetragen. Als vor einem Jahr, nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel, jüdische Sportvereine in Deutschland sich gezwungen sahen, aus Angst vor möglichen Übergriffen ihren Trainings- und Spielbetrieb einzuschränken, hatte der TSV 1860 München mit Präsident Robert Reisinger eine öffentliche Solidaritätsadresse an den TSV Maccabi München gerichtet.
„Israelbezogener Antisemitismus und Judenfeindschaft dürfen weder auf unseren Straßen noch auf unseren Sportplätzen Raum bekommen”, hatte der Vorstand der Giesinger damals appelliert. Das Gegenteil trat leider ein. Die Zahl antisemitischer Straftaten in Bayern stieg auf ein Rekordhoch von knapp 700 Vorfällen, wie das Landeskriminalamt für die vergangenen zwölf Monate – bis einschließlich Ende September – vor kurzem auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur hin mitteilte.
Bei strömendem Regen fanden sich auf der Sportanlage des TSV Maccabi München rund 100 Menschen ein, die dem Freundschaftsspiel beiwohnten. Auch Robert Reisinger und der Präsident des TSV Maccabi München, Robby Rajber, waren anwesend. In einer kurzen Ansprache der Klubvertreter vor Spielbeginn sagte Reisinger: „Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, hier zu sein.”
Am Ende siegten die Löwen mit 5:1 (2:0). Für den TSV 1860 München trafen Peter Faber (22. Min.), Philipp Schmitz (34. Min.), Baran Dalkaya (71. Min.), Omar Babakry (80. Min.) und Viktor Garasevic (84. Min.). Aurel Lampe, der einst zusammen mit Kilian Jakob und Dennis Dressel bei den Junglöwen spielte, gelang in der Schlussminute der Ehrentreffer für die Gastgeber. Beim anschließenden Beisammensein beider Mannschaften mit Fans im Vereinslokal war das Ergebnis natürlich nur Nebensache. (as)