Viele historische Bauwerke und Orte, die sonst nicht ohne weiteres oder nur teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich sind, können alljährlich am zweiten Sonntag im September besichtigt werden - diesmal ist es der 8. September. Der „Tag des offenen Denkmals” macht dies möglich. Er ist das größte Kulturevent Deutschlands und wird seit über 30 Jahren bundesweit von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) koordiniert. Vor Ort sind es unzählige Vereine, Initiativen, Denkmaleigentümer und hauptamtliche Denkmalpfleger, die die Gestaltung übernehmen und durch Sonderführungen, Handwerksvorführungen, musikalische Einlagen und anderes mehr für ein abwechslungsreiches Programm sorgen. Zwischen 5.000 und 7.000 Objekte in rund 2.000 Städten und Gemeinden öffnen aus diesem Anlass ihre Türen.
Seit 1999 steht der „Tag des offenen Denkmals” unter einem jährlich wechselnden Motto. Heuer lautet es „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“. Damit will man explizit darauf hinweisen, dass Denkmale authentische - sprich wahre - Quellen und Zeugnisse sind. Durch sie haben wir eine Verbindung und einen Zugang zu vergangenen Epochen. Sie sind Wissensspeicher und vermitteln uns bis heute aus erster Hand die Arbeits- und Lebenswelt früherer Generationen, aber auch ihre Werte und Vorstellungen. Am Denkmal wird Geschichte verlässlich fassbar und erlebbar.
In Dachau öffnet an diesem Tag die 1939 von der SS gegründete ehemalige Deutsche Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegung. Von den Häftlingen des KZ Dachau, die dort arbeiten mussten, wurde sie als „Kräutergarten“ bzw. als „Plantage“ bezeichnet. Das Forschungsinstitut, das Verwaltungsgebäude, das Bienenhaus und drei der Gewächshäuser sowie einige Frühbeete sind noch im heutigen Gewerbegebiet vorhanden, aber in sehr schlechtem Zustand. Um 9 Uhr, 11.30 und 14 Uhr lädt der Verein Zum Beispiel Dachau e.V. zu Führungen ein. Treffpunkt ist Am Kräutergarten 4.
Bei einer Führung über den KZ-Ehrenfriedhof auf der Etzenhausener Leiten (Leitenweg 9) erfährt man Interessantes zum Areal, zu den Gedächtnisbauten sowie zur besondere Geologie des Ortes. Über 7.400 Opfer des NS-Regimes sind dort begraben.Treffpunkt ist um 14 Uhr auf dem Parkplatz am Leitenberg.
In Großberghofen ist von 14 bis 17 Uhr im ehemaligen Expositurhaus von 1859 das Huttermuseum geöffnet. Es beherbergt eine Sammlung zur Heimatgeschichte.
In Sittenbach ist von 14 bis 17 Uhr Programm im Vereinshaus. Es wird Kaffee und Kuchen angeboten. Für Kinder gibt es ein Rahmenprogramm mit Kinderschminken und einer Hüpfburg.
Im Pfarrverband Indersdorf sind alle Kirchen von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Auch in die über 500 Jahre alte Wallfahrtskirche in Ainhofen kann man einen Blick werfen, allerdings kommt man nur bis zum inneren Gitter. Wer bis nach vorne in den Altarraum möchte, kann um 16 Uhr an einer öffentlichen Führung teilnehmen.
Viele weitere Gotteshäuser im Landkreis Dachau, wie etwa die Basilika auf dem Petersberg bei Erdweg oder die die Hofmarkkirche Schönbrunn sind am „Tag des offenen Denkmals” ebenfalls zugänglich. Teilweise werden Führungen angeboten. Näheres findet man unter www.landratsamt-dachau.de im Bereich Kultur, Rubrik Kreisheimatpflege und Kultur.