Wasserschloss und Waldbad, Urzeitmuseum, Polsterfabrik und Psychiatrie: Taufkirchen (Vils) hat ja schon einiges zu bieten. Nun hat die Gemeinde die Auszeichnung zur Fairtrade-Town erhalten. Mit Taufkirchen sei ein Meilenstein erreicht, teilte Fairtrade Deutschland mit: Die Zahl der deutschen Kommunen mit dem Titel Fairtrade-Town liegt damit bei genau 900. Bayern ist ganz vorne mit dabei, denn 265 Kommunen befinden sich im Freistaat.
Auf der Auszeichnungsfeier im Wasserschloss würdigte Ehrenbotschafter Manfred Holz das Engagement der drittgrößte Gemeinde im Landkreis Erding. „Taufkirchen zeigt, dass der Einsatz für fairen Handel auf kommunaler Ebene wirkt und Menschen weltweit unterstützt”, meinte Holz: „Wir freuen uns, dass jetzt bereits 900 ausgezeichnete Fairtrade-Towns in ganz Deutschland ein starkes Zeichen für mehr Gerechtigkeit im Handel setzen.”
„Mit dieser Auszeichnung setzen wir ein sichtbares Zeichen für Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und eine solidarische Welt. Wir tragen damit Verantwortung, nicht nur in unserer unmittelbaren Umgebung, sondern auch über Grenzen hinweg und verpflichten uns zu fairen Bedingungen für alle Menschen entlang der Lieferketten”, erklärte Stefan Haberl, Erster Bürgermeister Taufkirchens: „Dass wir heute hier stehen, ist einer ganzen Reihe engagierter Menschen und deren Herzblut für die gute Sache zu verdanken”.
Über 50 Millionen Menschen in Deutschland leben in einer Fairtrade-Town und setzen sich gemeinsam mit ihrer Gemeinde und dem Verein Fairtrade Deutschland für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen von Bäuerinnen und Bauern in Afrika, Asien und Lateinamerika ein. Viele Kommunen haben sich auf den Weg gemacht, ihren Einkauf sozial verantwortlich und nachhaltig zu gestalten und tragen damit zu mehr globaler Gerechtigkeit bei. „Das freiwillige vorbildliche Engagement in verschiedenen Städten und Regionen zeigt, dass hier viel Potenzial steckt”, erklärt der 1992 gegründete Verein, der den Titel Fairtrade-Town vergibt.
Um Fairtrade-Town zu werden, muss eine Stadt oder Gemeinde verschiedene Kriterien erfüllen, die den fairen Handel auf kommunale Ebene verankern. Dazu zählen die Gründung einer Steuerungsgruppe, die Aktivitäten koordiniert, ein offizieller Ratsbeschluss zur Beteiligung an der Kampagne, eine bestimmte Anzahl an Verkaufsstellen und Gastronomie, die faire Produkte anbieten, außerdem teilnehmende Vereine, Gemeinden und Schulen sowie mediale Berichterstattung über die Aktionen. Alle zwei Jahre muss der Titel erneuert werden.