Die Theresienwiese ist schon lange keine Wiese mehr. Dass noch unversiegelte Flächen zusätzlich asphaltiert werden, ließ den Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) aufhorchen. Bereits vor über einem Jahr hatte man sich über Asphaltierungsarbeiten gewundert und deswegen bei der Behörde nachgefragt. Für problematisch hielt man die Flächenversiegelung vor allem aufgrund der Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt und gab zu bedenken, dass etwa das Regenwasser nicht gut abliefe. Damals erklärte das Referat für Arbeit und Wirtschaft (RAW), dass es sich bei der Asphaltierung um eine Fläche für den Cirque du Soleil handle, der ab Januar auf der Theresienwiese gastierte. Und da im Januar witterungsbedingt keine Asphaltwerke geöffnet haben, habe man die Fläche bereits vor Beginn des Winter-Tollwooods hergestellt. Die Asphaltierungen gingen aber auch in den Sommermonaten weiter, was die Stadtrats-Fraktion ÖDP / Freie Wähler Ende Juli zu einem neuerlichen Nachhaken bei der Behörde anregte.
Clemens Baumgärtner vom RAW, erklärte mit einem kürzlich veröffentlichten Antwortschreiben, dass es sich bei den Asphaltierungsarbeiten im Sommer um Vorbereitungsmaßnahmen für die „Oide Wiesn“ gehandelt habe. „Bewegungsflächen und – in diesem Jahr neu – Rettungswege wurden vorbereitet. Rettungswege wurden zusätzlich asphaltiert, da Schotterflächen (größere Steine, Unebenheiten, bei Regen große Pfützen) als Rettungsweg nicht geeignet sind“, heißt es im Antwortschreiben. Daher sei der Asphalteinbau etwas großflächiger als in den früheren Jahren erfolgt. Zudem wurden Straßenbereiche am westlichen Rand der Theresienwiese, die von Radfahrern als Umfahrung genutzt werden, erneuert. „Der Asphalteinbau wird aufgrund der Kostensituation belassen, kann aber künftig in veranstaltungsfreien Zeiträumen für Freizeitaktivitäten wie Radfahren, Inlineskaten und andere Sportarten genutzt werden“, erklärt Baumgärtner weiter. Das RAW strebe zum Ausgleich eine Entsiegelung anderer Asphaltflächen auf der Theresienwiese an. „Hier ist jedoch auf eine Vielzahl von Nutzungen Rücksicht zu nehmen, sodass eine Entsiegelung mit diversen Nutzern abgestimmt werden muss“, erklärt das RAW. Das Grün auf der Theresienwiese scheint damit zunehmen in den Hintergrund zu rücken.