Trümmer und Neustart: Ausstellung „Stunde Null in Bogenhausen”


Von red
Um Bogenhausen in der Nachkriegszeit geht es in einer neuen Ausstellung von NordOstKultur. Diese Aufnahme von Helmut Keller ist 1952 entstanden. (Foto: Dietlind Pedarnig)
Um Bogenhausen in der Nachkriegszeit geht es in einer neuen Ausstellung von NordOstKultur. Diese Aufnahme von Helmut Keller ist 1952 entstanden. (Foto: Dietlind Pedarnig)
Um Bogenhausen in der Nachkriegszeit geht es in einer neuen Ausstellung von NordOstKultur. Diese Aufnahme von Helmut Keller ist 1952 entstanden. (Foto: Dietlind Pedarnig)
Um Bogenhausen in der Nachkriegszeit geht es in einer neuen Ausstellung von NordOstKultur. Diese Aufnahme von Helmut Keller ist 1952 entstanden. (Foto: Dietlind Pedarnig)
Um Bogenhausen in der Nachkriegszeit geht es in einer neuen Ausstellung von NordOstKultur. Diese Aufnahme von Helmut Keller ist 1952 entstanden. (Foto: Dietlind Pedarnig)

Um die „Stunde Null in Bogenhausen” und auch um die folgenden Jahre nach 1945 geht es in einer neuer Ausstellung in der Stadtbibliothek Bogenhausen (Rosenkavalierplatz 16). Die Vernissage findet am Freitag, 14. März, um 19 Uhr, statt.

Am 30. April 1945 erreichte die US-Armee das in Trümmern liegende München. Durch den Englischen Garten kamen die amerikanischen Panzer über die Isar auch nach Bogenhausen. Der Zweite Weltkrieg war vorbei, der NS-Staat zusammengebrochen, fast alles lag in Trümmern. War es eine Stunde Null? Es war auf jeden Fall ein Neubeginn, der Jahre dauern sollte.

Was prägte den Alltag nach 1945?

Doch was prägte den Alltag der Menschen in der unmittelbaren Nachkriegszeit? Wie ging man mit dem Schatten der Vergangenheit unter den Nationalsozialisten um? Welche Gefühle, Träume und Hoffnungen begleiteten den Wandel? Der Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten (NordOstKultur) behandelt diese Fragen in der Ausstellung und legt dabei - mit vielen Originalfotos von damals - den Fokus auf Bogenhausen.

Roland Krack, Vorsitzender von NordOstKultur, führt bei der Vernissage durch die Ausstellung, die anschließend bis zum 27. Juni zu den üblichen Öffnungszeiten in der Stadtbibliothek Bogenhausen zu sehen sein wird. Der Saxophonist Helmut Schink sorgt für die passende musikalische Stimmung. Vernissage und Ausstellung können kostenlos besucht werden.

Die Ausstellung in Bogenhausen ist ein Teil des Programms „1945-2025 Stunde Null? Wie wir wurden, was wir sind.“ Das Kulturreferat der Landeshauptstadt München möchte mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm daran erinnern, das im Mai 1945 mit Ende des Zweiten Weltkrieges in Politik und Gesellschaft neue Weichen gestellt wurden, die bis heute unser Zusammenleben beeinflussen.

Vorträge in der Monacensia

In Bogenhausen beteiligt sich auch die Monacensia im Hildebrandhaus (Maria-Theresia-Straße 23) am Programm. Am Mittwoch, 19. März, um 19 Uhr, findet hier unter dem Titel „Oskar Maria Grafs Blick auf Nachkriegsdeutschland” eine Lesung mit Musik statt. In einer kommentierten Lesung präsentiert die Oskar-Maria-Graf-Gesellschaft den Blick des 1933 emigrierten (und auf dem Alten Bogenhausener Friedhof bestatteten) prominenten Schriftstellers auf Nachkriegsdeutschland.

Am Dienstag, 29. April, ebenfalls um 19 Uhr, geht es um das Hildebrandhaus in der NS-Zeit. Elisabeth Braun, die Besitzerin des Hildebrandhauses ab 1935, gewährte von den Nazis verfolgten Jüdinnen und Juden Obdach in ihrer Villa. 1941 wurde Elisabeth Braun im Zuge der Maßnahmen zur „Arisierung“ gewaltsam enteignet - und ebenso wie alle jüdischen Bewohner deportiert und ermordet. Sylvia Schütz, Kuratorin der aktuellen Dauerausstellung „Maria-Theresia 23. Biographie einer Münchner Villa“ spricht mit Felicitas Friedrich über biographische Spurensuchen in der Hausgeschichte, von Lücken im Gedächtnis und Möglichkeiten der Weitererforschung. Der Eintritt ist zu beiden Veranstaltungen frei.

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