In die Zeit um 1900, noch vor der Mechanisierung der Landwirtschaft, entführt Werner Dilg seine jungen Leser in seinem neuen Lese- und Bilderbuch „Ubo und Ursel erleben das Gut Freiham“. Der über 80-jährige Architekt und ehemalige Baubeamte hat schon vier geschichtliche Kinderbücher geschrieben und illustriert, um Kindern Kindern die Geschichte Aubings näherzubringen. Im Anhang sind die geschichtlichen Hintergründe für Erwachsene erklärt. Die Idee zu dem 40-seitigen Buch kam Dilg, als er im Aubinger Archiv ein historisches Foto entdeckte, das den Einsatz eines Dampfpflugs auf den Gutsfeldern zeigte. Mit seinen Geschichten wolle er an die Zeit erinnern, als es noch hieß „Landarbeit ist Handarbeit“, schreibt Dilg im Vorwort. Es ist eine heile, freundliche Welt, die das Mitglied des „Fördervereins 1.000 Jahre Urkunde Aubing“ auferstehen lässt. Er nimmt die Kinder mit zur Ernte auf die Felder, wo gesenst wird und „Strohmandl“ geschnürt werden, dorthin wo sich heute Kräne auf Baustellen drehen, aber früher Korn- und Mohnblumen leuchteten.
Angenehm ruhig und beschaulich sind die Erlebnisse von Ubo und Ursel. Sie suchen vierblättrigen Klee und Himbeeren, rudern mit dem Sautrog über den Moosschwaig-Weiher, steigen auf den Kirchturm in Gut Freiham, fahren mit dem Pferdefuhrwerk, und voller Spannung wird die Premiere des Dampfpflugs auf dem Feld bestaunt. Altes Handwerk wie die Speiseeiszubereitung mit Eisbrocken aus dem Eiskeller oder die Getreideernte mit der Sense werden erklärt. Dazu laden die bunten Aquarell-Bilder mit den vielen Details zum Entdecken ein. Das Buch ist im Selbstverlag erschienen, kostet vier Euro, ist ab dem Vorschulalter geeignet und erhältlich beim Förderverein 1.000 Jahre Urkunde Aubing (aubing1000@web.de), in der St. Quirin-Apotheke oder im Getränkemarkt Reitmeier.