Rund drei Hektar groß ist die gesamte Fläche um den Planegger Bahnhof, die der Gemeinde als Entwicklungsfläche zur Verfügung steht. Es soll als würdiges Entree in den Ort dienen, wie auch Wohnbebauung, sozial-kommunikative Einrichtungen, Gastro und Läden aufnehmen. Wie das alles zusammenpassen und dazu noch ansprechend aussehen könnte, diskutierten die Gemeinderäte mit Planern und Architekten in insgesamt drei Workshops hinter verschlossenen Türen. Beim Bürgerinformationsabend wurden die Ergebnisse nun der breiten Öffentlichkeit vorgestellt, inklusive einer Einladung zum Mitplanen und Mitdiskutieren. Denn die Bürgeranmerkungen sollen einen Teil des Konzepts werden.
Rund 300 Bürger kamen ins Kupferhaus und ließen sich von den Räten und Fachleuten, nämlich Prof. Karin Schmid, Marc Hofmann und Benedikt Zierl (alle von 03 Arch. GmbH) sowie Robert Wenk und Jan Sihler (ver.de Landschaftsarchitekten Stadtplaner Partnerschaftsgesellschaft mbB) die städtebaulichen Eckpfeiler ihres künftigen Bahnhofsviertels erklären.
Zum einen braucht Planegg am Bahnhof natürlich einen Mobilitätsknoten plus Bushaltepunkten, einer Wendeschleife und einem Mobilitätshub. Doch noch wichtiger erachteten die Fachleute den Bau von Wohnungen. Davon sollen rund 300 in differenzierten Größen und Formen entstehen, in die dann später möglichst Planegger einziehen sollen. Zusätzlich sollen weitere Nutzungen wie Nahversorgung, Gastronomie, Kitas und in geringem Umfang Gewerbe integriert werden.
Architekt Hoffmann erklärte das Ziel der Planung. „Kurze Raumkanten, keine Monotonie, spannende Blickbeziehungen“, zählte er auf. Auch die Gebäude parallel zu den Gleisen sollen keinesfalls als Riegelform gebaut werden. Wer Befürchtungen hatte, dass das neue Planegger Bahnhofsviertel aus Hochhäusern bestehen wird, konnte aufatmen. Häuser auf der Nordseite werden maximal 22 Meter hoch und bleiben unter der Grenze für Hochhäuser. Auf der Südseite wird die Bebauung maximal drei- bis fünfstöckig sein.
Die alten Kastanienbäume aus dem ehemaligen Heide-Biergarten bleiben definitiv stehen, so die Planer. Mehr noch: sie sollen das neue Herzstück im Quartier werden. Hoffmann nannte die Bäume „identitätsstiftend“ und „unbedingt erhaltenswert“.
„Das Bürger-Feedback war durchweg positiv, die Bürger reagierten zufrieden und erleichtert auf das Grobkonzept für ihr neues Bahnhofsquartier“, erklärte Kiki Xander im Nachhinein. Dies sei für Planer und Gemeinderäte nicht nur eine Bestätigung der vergangenen, sehr arbeitsreichen Monate gewesen. Mit den konstruktiven Vorschlägen aus der Bürgerschaft seien noch zusätzliche, wertvolle Inputs für den städtebaulichen Entwurf gekommen.
„Es ist eine einmalige Chance, die wir hier haben“, betonte Bürgermeister Hermann Nafziger im Hinblick auf die Planungen und freute sich über weitere Planungsideen: „Alles kann, nichts muss.“ Im Weiteren werden nun die Grobplanungen überarbeitet und wiederum dem Gemeinderat vorgelegt. Nach dem Okay könnte der Bebauungsplan auf den Weg gebracht und die Investorensuche begonnen werden.