Die Gemeinde Hohenbrunn hat vom 11. bis 30. November 2024 eine Befragung unter mehr als 500 ansässigen Unternehmen aller Größen und Branchen durchgeführt. Ziel war es, die Stärken und Schwächen des Wirtschaftsstandorts Hohenbrunn zu identifizieren und die Weichen für zukünftige Entwicklungen zu stellen. Die Rücklaufquote betrug knapp 20 Prozent.
„Uns ist es wichtig, gerade in herausfordernden Zeiten den Dialog mit unseren Unternehmen zu suchen“, betont Hohenbrunns Erster Bürgermeister Dr. Stefan Straßmair. „Nur so können wir deren Bedürfnisse verstehen und gezielt darauf reagieren. Die Ergebnisse der Befragung geben uns eine solide Basis, um unser Angebot als Wirtschaftsförderung weiterzuentwickeln.“
Die Umfrageergebnisse zeigen eine hohe Zufriedenheit der Unternehmen:
• Knapp 80 Prozent der Betriebe bewerten den Standort Hohenbrunn als sehr oder eher zufriedenstellend.
• Rund 67 Prozent würden Hohenbrunn als Wirtschaftsstandort weiterempfehlen.
• Die Gesamtzufriedenheit mit über 21 Standortfaktoren lag bei 1,6 auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 3 (sehr schlecht).
Besonders positiv bewertet wurden die Lebensqualität, die Ver- und Entsorgung, die Erreichbarkeit, der Service der Gemeindeverwaltung sowie die schulischen Bildungseinrichtungen.
Gleichzeitig verdeutlicht die Befragung spezifische Herausforderungen. Neben deutschlandweiten Problemen wie dem Fachkräftemangel wurden auch für Hohenbrunn spezifische Themen angesprochen, z.B. die Parksituation und die Mittagsversorgung.Die Befragung verdeutlicht folgende Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.
1. Fachkräftemangel:
o 40 Prozent der Befragten hatten in den letzten zwei Jahren Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen – vor allem bei Fachkräften im gewerblich-technischen Bereich.
2. Flächenbedarf:
o Rund ein Drittel der Unternehmen (33 Prozent) hat Bedarf an Erweiterungsflächen.
o Der Gesamtbedarf für neue Gewerbegrundstücke liegt bei 36.000 qm – ein wichtiges Thema für die Gemeinde.
3. Breitbandversorgung:
o Zwei Drittel der Unternehmen wünschen sich einen Glasfaseranschluss, um den steigenden Anforderungen an die digitale Infrastruktur gerecht zu werden.
Beim Bedarf an Wirtschaftsförderungsaktivitäten wurden in erster Linie Fördermittelberatung, verstärkte Vernetzung in der Region, Hilfe beiInfrastrukturthemen (Car-, Bikesharing, Radwegausbau, Parkplätze, E-Mobilität etc.), Unterstützung für Existenzgründer und junge Unternehmer, Standortmarketing für die Region und Unterstützung bei der Suche nach Wohnraum für Mitarbeitende genannt.
Auf Grundlage der Ergebnisse hat die Wirtschaftsförderung bereits erste Schritte eingeleitet:
• Fachkräftesicherung: Neue Unterstützungsangebote sind in Planung.
• Gewerbeflächen: Initiativen zur Schaffung neuer Flächen laufen bereits.
• Glasfaser: Beide Gewerbegebiete sind bereits weitgehend an das Glasfasernetz angeschlossen. Die Gespräche mit der Telekom und der Deutschen Glasfaser werden intensiviert, um den Ausbau weiter voranzutreiben.
Das erste Wirtschaftsforum im Jahr 2025 soll den Unternehmen Raum für Austausch und Vernetzung bieten und wird sich schwerpunktmäßig mit Fördermitteln und -programmen beschäftigen. Darüber hinaus sind Aktionen wie der Hohenbrunner Geschenkgutschein und weitere Maßnahmen zur Stärkung des lokalen Einzelhandels geplant. „Die Befragung hat uns klare Handlungsfelder aufgezeigt, die wir nun gezielt angehen“, erklärt Ireen Schaffer, Wirtschaftsförderin der Gemeinde Hohenbrunn.
„Unser Ziel ist es, Hohenbrunn als Wirtschaftsstandort zukunftsfähig und attraktiv zu gestalten – für ansässige Unternehmen und solche, die hier investieren möchten.“