Die Weßlinger nennen ihn „ihr Herz“ – die Rede ist vom Weßlinger See, der tatsächlich ein wenig herzförmig ist. Doch das Herz ist krank. Diese Meinung vertritt jedenfalls das Aktionsbündnis „Erhalt des Weßlinger Sees“. Die Mitglieder fordern einen Aktionsplan, um den See auch für zukünftige Generationen zu sichern. Ihr Anliegen haben 681 Bürgerinnen und Bürger unterschrieben. Die Listen wurden vor kurzem an Weßlings Bürgermeister Michael Sturm übergeben.
„Wir wenden uns heute an Sie mit einem dringenden Anliegen, das nicht nur den Unterzeichnern, sondern vielen anderen Bürgern unserer Gemeinde am Herzen liegt: die Rettung unseres Sees“, heißt es in dem Antrag, der auch an den Gemeinderat gerichtet ist. Die Initiatoren, Markus Mochti und Wolfgang Hackenberg, beide Vorstandsmitglieder des CSU-Ortsverbands, machen sich Sorgen um die Zukunft des „Herzstück unseres Ortes“, ein „elementarer Bestandteil” des Fünf-Seen-Landes. „Leider müssen wir beobachten, dass er zusehends verkommt. (…) Wenn hier nicht konsequent gehandelt wird, droht unser geliebter See völlig zu verschlammen, zuzuwachsen und seine Rolle als Zentrum für Erholung und Freude zu verlieren“, heißt es in dem von 681 Personen unterschriebenen Bürgerantrag und weiter: „Unser Ziel ist es, den See in seinem Zustand der vergangenen Jahre zu erhalten“.
In einer der nächsten Gemeinderatssitzungen komme hoffentlich der Antrag auf die Tagesordnung des Gemeinderats, erklärte Hackenberg. Dann wünscht er sich, dass ein neuer Aktionsplan beschlossen wird, um den See zukunftsfähig zu machen. Mit ihren Sorgen ist das Aktionsbündnis nicht alleine. Viele Bürger würden das genauso sehen, haben die beiden festgestellt. So hätten die Bürger sogar für die Belüftung und für das Mähen der Algen gespendet, als diese Maßnahmen wegen der klammen Gemeindekasse auszufallen drohten. „Das kann es aber doch nicht sein“, so Hackenberg. Er selbst wohnt erst seit ein paar Jahren in Weßling. Trotzdem sieht er sich in der Pflicht sich aktiv für „seinen See“ einzusetzen. Schließlich haben die beiden bei der Unterschriftensammlung auch Bürger getroffen, die den See sich selbst überlassen wollen.
Als „Vorwurf“ wollen die Initiatoren ihre Aktion nicht verstanden haben. Die Gemeinde setzt sich schließlich mit vielen Maßnahmen für den See ein. Der Rundweg wurde vor kurzem saniert und das Wasser beprobt. Die Belüftung, das Abmähen der Algen, Ramadama-Aktionen, Wasserkontrollen und anderes werden Jahr für Jahr durchgeführt. Bei den „Seerundgängen“ des Gemeinderats werden Listen mit Verbesserungsmöglichkeiten angefertigt, die zeitnah durchgeführt werden. Damit solche Aktionen auch in Zukunft auf der Agenda stehen, sollen sie festgeschrieben werden, fordert Hackenberg.