Marion Rozanczyc ist als Biberfachberaterin kompetente Ansprechperson im Falle eines durch Biberaktivitäten ausgelösten Konflikts in dem von ihr künftig betreuten Einsatzgebiet. Ihre Aufgabe ist die Ersteinschätzung des Konfliktfalls und Meldung neuer Aktivitäten, Störungen und Beeinträchtigungen des Bibers beziehungsweise seiner Lebensräume an die Naturschutzbehörde, die rasche Kontaktaufnahme mit den Betroffenen und die Beratung bzgl. geeigneter und möglicher Präventions-/Schutzmaßnahmen. Die Tätigkeiten der ehrenamtlichen Biberfachberater erfolgen in enger Abstimmung mit der Naturschutzbehörde am Landratsamt. Der Biber und seine Aktivitäten sind in der heimischen Natur einerseits zu begrüßen: Als natürlicher Landschaft- und Biotopgestalter sorgt er beispielsweise für eine höhere Arten- und Strukturvielfalt in seinem Revier. Durch seine Dammbauten verweilt das Wasser auch länger im Gelände, was dessen Selbstreinigungskraft erheblich verbessert und zu einem Wasserrückhalt in der Landschaft und zu einer besseren Wasserversorgung der angrenzenden Flächen insbesondere in den zunehmenden Sommerhitzeperioden sorgt. Andererseits kommt es in etlichen Bereichen auch zu merklichen Beeinträchtigungen durch den Biber, insbesondere dort, wo Mensch und Biber dieselben Grundstücksflächen und Uferstreifen nutzen. So kann es zum Beispiel durch den Aufstau der Gewässer zu Überflutungen und Überstauungen angrenzender Flächen kommen. Hier setzt das landesweite Bibermanagement an, um Konflikten zu begegnen.
In solchen Fällen stehen den Betroffenen im Landkreis mit Rozanczyc nun insgesamt fünf ehrenamtliche Biberfachberater(innen) als Ansprechpartner zur Seite. Der Kontakt wird regelmäßig über die Naturschutzbehörde am Landratsamt hergestellt.
Bernhard Braune ist ein neues Mitglied im Team der ehrenamtlichen Wespen- und Hornissenberater des Landratsamtes. Er wird künftig zusammen mit derzeit drei weiteren ehrenamtlichen Fachberater(inne)n zur Stelle sein, wenn bei der Naturschutzbehörde Meldungen bzgl. Wespen- und Hornissenproblemen eingehen. Das notwendige Wissen für die Tätigkeit als Wespen- und Hornissenberater hat er im Rahmen eines speziellen Lehrgangs erworben und auch in Ausübung seines langjährigen Dienstes bei der Feuerwehr bereits einschlägige Erfahrungen gesammelt. Ende April/ Anfang Mai gehen die Jungköniginnen, die bereits im vergangenen Herbst geboren wurden, nach ihrem Winterschlaf auf die Suche nach einem geeigneten Nistplatz, um einen neuen Staat zu gründen. Hornissen bauen ihre Nester bevorzugt in Hohlräumen. Da die natürlichen Nistmöglichkeiten immer weniger werden, nisten sie sich inzwischen auch häufig in Rolladenkästen, Holzverkleidungen an Fassaden und auf Dachböden ein, wo es dann zu Konflikten mit dem Menschen kommen kann. Zwar sind Hornissen eher scheu und greifen nicht ohne Not an. In unmittelbarer Nähe zum Nest reagieren sie jedoch empfindlicher auf Störungen. Hornissen zählen zu den naturschutzrechtlich besonders geschützten Tieren. Aus diesem Grund dürfen sie nicht getötet und auch ihre Nester nicht ohne Weiteres beseitigt werden. Kommt es dennoch zu Problemen, stehen die Naturschutzbehörde am Landratsamt sowie die ehrenamtlichen Hornissenfachberater(innen) bei Bedarf dann auch als Ansprechpartner vor Ort gerne zur Verfügung. Über die Naturschutzbehörde erhalten und reagieren die Fachberater(innen) auf eingehende Meldungen und beraten Betroffene mit dem Ziel ein Nebeneinander von Mensch und Tier zu ermöglichen. Sofern dies einmal nicht möglich ist, weil eine konkrete Gefährdung besteht und das Belassen des Nestes an Ort und Stelle nicht zumutbar ist, nehmen Hornissenfachberater(innen) mit entsprechender Genehmigung durch die Naturschutzbehörde auch fachgerechte Umsiedlungen von Hornissenvölkern vor.