Veröffentlicht am 29.08.2024 13:16

Viel Stabilität im Kader

Die Volleyball-Bundesliga der Männer wirft ihre Schatten voraus, in etwas mehr als zwei Wochen wird beim 1KOMMA5 Ligacup 2024 bereits der erste Titel vergeben (13. bis 15. September). Und nur eine Woche später geht es schon wieder um Punkte und die ASV Volleys haben in ihrer zweiten Saison nach dem Wiederaufstieg direkt das Eröffnungsspiel bekommen: Am Freitag, 20. September, gastieren die Dachauer in der Spacetech Arena um 20 Uhr beim Vizemeister VfB Friedrichshafen.

Eigene Entwicklung zeigen

Zeit einen Blick in Dachaus Kader zu werfen, der gemeinsam mit Trainer Patrick Steuerwald erneut um den Einzug in das Playoff-Viertelfinale kämpfen wird. Im Vorjahr haben die Dachauer als Aufsteiger einen Platz unter den ersten Acht nur knapp verpasst, zu grün war das Team hinter den Ohren in einigen Spielen und ließ so unnötige Punkte liegen. Es spricht für die Dachauer, dass sie nun im Kern dem gleichen Team die Chance geben, es in der neuen Saison besser zu machen und ihre eigene Entwicklung zu zeigen.

Drei Abgänge

Drei Abgänge gab es bereits kurz nach dem Saisonende zu vermelden. Samuel Sadorf, der auch in der vorigen Saison verletzungsbedingt nicht zum Einsatz gekommen ist, räumt seinen Platz im Kader ebenso wie Moritz Teichmann, der wahrscheinlich bei den Herren 3 der Dachauer seine Volleyball-Zeit fortsetzt. Zudem konzentriert sich Daniel Kirchner mehr auf seine Beachvolleyball-Karriere und hat hier unter anderem mit dem Sieg auf der German Beach Tour vor heimischem Publikum in München schon für ordentlich Aufsehen gesorgt. „Sein Spielerpass für die Halle bleibt aber bei uns“, verrät Coach Patrick Steuerwald mit einem Schmunzeln im Gesicht.

Bekannte Gesichter

Ansonsten begrüßt Steuerwald sehr viele bekannte Gesichter: Moritz Gärtner und Luca Russelmann bilden auch in der neuen Saison das Zuspieler-Duo und werden weiterhin vor allem Simon Gallas suchen, der als Kapitän ebenfalls ein weiteres Jahr an Bord bleibt und auf der Diagonalposition für Punkte sorgen soll. Sein Backup steht aber erst im neuen Kalenderjahr bereit: Niklas Uhl wird aus der zweiten Mannschaft der Dachauer in den Bundesliga-Kader aufrücken, ist bis Weihnachten aber wegen eines Auslandssemesters in Kanada. „Dort trainiert er wahrscheinlich öfter als wir zu Hause, also wird er in jedem Fall topfit zurückkommen“, nimmt Steuerwald auch diesen Umstand positiv zur Kenntnis.

Druck und Stabilität

Zumal ihm mit Tobias Besenböck ohnehin der zweite Diagonalangreifer der Vorsaison weiter zur Verfügung steht. „Tobi soll sich aber auf Außen entwickeln, dort planen wir ihn in erster Linie ein“, so Steuerwald. Zudem sind weiterhin Fabian Bergmoser und Patrick Rupprecht für den Annahmeriegel im Dachauer Team verantwortlich, unterstützt von Libero Marvin Primus, der ebenfalls weiterhin im Kader steht. Ergänzt werden die vier Dachauer von einem der beiden Neuzugänge: Matt Slivinski, 25-jähriger US-Amerikaner und in der Vorsaison für die SVG Lüneburg am Netz, soll für mehr Druck und Stabilität sorgen.

„Mehr Durchschlagskraft“

„Matt zeigt schon seit der ersten Trainingseinheit, dass er die erhoffte Verstärkung sein wird. Er ist sehr offensivstark, hat einen druckvollen Aufschlag und wird uns mehr Durchschlagskraft bringen“, so Steuerwalds erste Einschätzung. Die fehlt ihm noch für seinen zweiten Neuzugang, denn der ist wegen Visum-Problemen noch nicht in Dachau eingetroffen. Augustin Nicolas Gallardo wird aber hoffentlich bald den Mittelblock verstärken. Der 23-jährige Argentinier kommt mit der Empfehlung der argentinischen Vizemeisterschaft, dem Vize-Pokalsieg und Platz fünf bei der South American Club Championship und wird nun zum ersten Mal in Europa aufschlagen.

„Haben mehr Power“

An seiner Seite baut Dachau auch auf dieser Position auf bekannte Gesichter: Iven Ferch und Fabian Suck bilden mit dem Argentinier das Mittelblock-Trio, dem Steuerwald auch ohne Gallardo schon bescheinigt: „Wir werden variabler spielen können, mehr Power haben. Auch Iven und Fabi sind schon in sehr guter Verfassung und wie das gesamte Team deutlich weiter als noch vor einem Jahr zu Beginn unserer Bundesliga-Zeit.“ Zudem sieht Steuerwald eine sehr gute Trainingseinstellung in seinem Team, „es macht Spaß, auch wenn wir weiter jeden Tag lernen müssen.“ Doch das wolle sein Team auch jeden Tag im Training, so der ehemalige Nationalspieler.

Mit Florian Scheuer kann er bei Bedarf noch auf einen weiteren Mittelblocker aus der zweiten Mannschaft zugreifen, der bereits fest im Training der ersten Mannschaft integriert ist. Auch auf der Libero-Position hat Steuerwald im Notfall mit Mika Takano ein junges Talent in der Hinterhand, das als Junioren-Nationalspieler überwiegend beim VCO München zum Einsatz kommt, aber für den Lokalrivalen TSV Haching München auch schon im Bundesliga-Kader stand.

Eingeschlagenen Weg weiterverfolgen

Neun Spieler aus der Vorsaison, drei junge Nachwuchskräfte aus dem Münchner Raum und zwei Verstärkungen mit internationaler Erfahrung: kein Team dürfte über den aktuellen Saisonwechsel derart viel Stabilität im Kader haben wie die ASV Volleys, die damit beweisen, dass sie den eingeschlagenen Weg konsequent verfolgen und sich weiterhin treu bleiben. Der Kern der Mannschaft hat in Dachau das Volleyballspielen gelernt und soll sich nicht nur sportlich weiterentwickeln, sondern auch das Umfeld, die Fans, mitnehmen und mitreißen. Ob und wie gut das dem weiterhin sehr jungen Team in der neuen Saison gelingt, zeigt sich schon in wenigen Wochen.

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