In der ARGE Geothermie und Wärmewende haben sich acht Kommunen im Südosten des Landkreises München zusammengeschlossen, um gemeinsam an der Weiterentwicklung der Wärmeversorgung in ihren Kommunen zu arbeiten. Ende Januar begannen nun offiziell die Arbeiten an den kommunalen Wärmeplänen für die acht Kommunen. Ein besonderer Meilenstein, denn neben der Betrachtung der zukünftigen Wärmeversorgung innerhalb der Kommunen rücken diese Pläne auch die Versorgung zwischen den Kommunen in den Fokus.
Eine Besonderheit, über die sich auch Landrat Christoph Göbel beim offiziellen Auftakttermin informierte. „Die kommunale Wärmeplanung ist ein ganz wesentliches Mittel zur strategischen Weiterentwicklung der Wärmeversorgung in unserem Landkreis, die derzeit noch stark von Öl und Gas geprägt ist. Mit der Wärmeplanung lassen sich die Gebiete identifizieren, die sich später nachhaltig etwa mit aus Geothermie gespeisten Wärmenetzen versorgen lassen können“, erklärt Landrat Christoph Göbel. Fast immer liegt der Fokus der kommunalen Wärmeplanung dabei auf dem Potenzial einer Kommune und endet damit typischerweise an ihren Grenzen.
„Das wollen wir hier ganz bewusst ändern“, sagt Mindy Konwitschny. Die Bürgermeisterin von Höhenkirchen-Siegertsbrunn ist Sprecherin der ARGE. „Manchmal ergibt die kommunale Wärmeplanung, dass sich ein Gebiet auch in Zukunft weiterhin dezentral – also mit der eigenen Heizung im Keller oder einem kleinen Nahwärmenetz – versorgen sollte. Mit dem Blick über den eigenen Tellerrand hinaus wollen wir unter anderem prüfen, inwiefern Synergieeffekte beim Netzbau zwischen den beteiligten Gemeinden geschaffen werden können“, sagt sie.
Dazu wird in einem ersten Schritt die Ist-Situation in allen acht in der ARGE organisierten Kommunen individuell betrachtet. Dazu gehören Aying, Brunnthal, Grasbrunn, Hohenbrunn, Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Neubiberg, Putzbrunn und Taufkirchen. Gründungsmitglied der ARGE ist zudem der Landkreis München, der jedoch nicht Teil dieser Wärmeplanung ist. Im folgenden Schritt werden die Potenziale zur zukünftigen Wärmeversorgung innerhalb der Kommune und auch über alle acht Kommunen hinweg analysiert. Abschließend werden verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt, Gebiete für die Erschließung mit Wärmenetzen identifiziert und ein Maßnahmenplan entwickelt, den die Kommunen sowohl individuell und zu Teilen auch gemeinsam umsetzen können.
„Dass gleich acht Kommunen hier vorangehen, ist ein wichtiges Zeichen dafür, dass die Wärmewende in unserer Region ernst genommen wird. Denn wir müssen jetzt handeln und die Weichen für die Zukunft legen. Das hilft dem Klima und steigert die Lebensqualität hier in unserer Heimat“, sagt Dr. Willie Stiehler, Geschäftsführer der Energieagentur Ebersberg-München. Die Energieagentur unterstützt gemeinsam mit dem Landkreis München und seiner Klima- und Energieinitiative 29++ die ARGE Geothermie und Wärmewende. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Projekt der kommunalen Wärmeplanung hat im Dezember 2024 begonnen und soll Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Für die Umsetzung wurde ein Dienstleistungskonsortium unter Federführung der RIWA GmbH beauftragt.